Für jede Zielgruppe der passende Kanal

Sie wissen wer Ihre Zielgruppe ist, aber noch nicht, wie Sie diese erreichen können? Dann ist dieser Artikel genau das Richtige für Sie.

14.08.2018 · Mark Lorenz Vermarkten · Wissen

Kennen Sie schon die Zielgruppe für Ihr Buch? Super!

Drucken Sie gedanklich schon die Flyer aus und basteln an einer Homepage? Dann beglückwünsche ich Sie zu Ihrem Enthusiasmus und muss Sie leider schon wieder bremsen. Denn Sie müssen nicht nur die Eigenschaften Ihrer Zielgruppe bestimmen, sondern auch herausfinden, wo diese Zielgruppe anzutreffen ist.

Wir beschäftigen uns heute also mit der folgenden Frage:

Wo finde ich meine Zielgruppe?

Je nachdem, wie diese Frage beantwortet wird, entscheidet sich dann nämlich der Marketingkanal.

Sie können grob zwischen dem Online- und Offlinemarketing unterscheiden. Das Offline- oder auch klassische Marketing funktioniert über Werbeträger, die nicht digital in der Welt außerhalb des Internets anzutreffen sind. Dazu gehören z.B. Anzeigen in Printmedien, Plakate, Radio- oder Fernsehwerbung, um nur einige davon aufzuzählen.

Das Onlinemarkting ist digital und findet sich im Internet. Hierzu gehören z.B. Bannerwerbung, Videowerbung, Suchmaschinenwerbung und Social-Media-Werbung. Hierbei hat das Onlinemarketing, vor allem das Social –Media-Marketing den Vorteil gegenüber dem klassischen Marketing, dass es hier einfacher ist an die Eigenschaften der Nutzer zu kommen. So geben viele User oft freiwillig, ohne große Gegenleistung ihre Daten und Hobbys in den Sozialen Netzwerken preis, während die gleichen Personen im klassischen Marketing mit Prämien oder Geschenken gelockt werden müssen, um ihre Daten zu bekommen. Ein Anbieter ist hier PAYBACK.

Unterschiede On- und Offline-Marketing

Jetzt müssen Sie aber nicht erschrecken, die Werbenden auf den Sozialen Netzwerken wissen in der Regel nichts über Sie persönlich. Genau wie Sie Ihre Zielgruppe für Ihr Buch bestimmt haben, kategorisieren die Plattformen ihre Nutzer in bestimmte Zielgruppen ein. Wenn Sie als Person z. B. als Hobby „Lesen“ angeben, dann werden Sie der Zielgruppe „Leser“ zugeordnet. Ein Autor kann nun auf die Zielgruppe „Leser“ seine Kampagne laufen lassen und erreicht damit diese „gefilterten“ Personen.

Kommen wir jetzt aber zurück zu der Frage, wo Sie Ihre Zielgruppe finden können: Sowohl in den verschiedenen Online- als auch Offline-Kanälen, bieten die unterschiedlichen Plattformen Nutzerstatistiken an, die mal mehr und mal weniger detailliert ausfallen können. Während Sie bei Anbietern von Postwurfsendungen meist nur die Region oder den Ort bestimmen können, wissen Facebook und Co auch über Hobbys und Vorlieben Bescheid.

Mit System entscheiden

Gleichen Sie die Eigenschaften Ihrer Zielgruppe mit den Eigenschaften der Nutzer der jeweiligen Plattformen ab. Je besser ein Kanal diese Eigenschaften abdeckt, desto wahrscheinlicher erreichen Sie Ihre Zielgruppen.

Wenn Sie Ihre Zielgruppe sehr detailliert abgebildet haben, können Sie die verschiedenen Eigenschaften auch mit Punkten gewichten:

So bekommen Eigenschaften, die sehr wichtig für Ihre Zielgruppe sind z. B. den Wert 10. Unwichtige Eigenschaften bekommen den Wert 1.
Wie gut ein Kanal dieses jeweilige Kriterium abbildet, wird auch mit einem Wert zwischen 1 und 10 bewertet.
Die beiden Werte werden miteinander multipliziert: Die Summen aus diesen Ergebnissen bilden am Ende den Entscheidungswert.Oft finden sich diese Nutzerstatistiken bei dem jeweiligen Anbieter auf deren Webseiten oder sie können erfragt werden. Größere Onlineplattformen haben häufig ein eigenes Marketing-Tool, in dem Sie die jeweiligen Daten einsehen können.

Damit Sie nicht jeden einzelnen Anbieter für Werbung anschreiben oder die Nutzerstatistiken erforschen müssen, folgen hier einige Faustregeln:

1

Das Alter korreliert stark mit der Nutzung des jeweiligen Mediums. So nutzten 2015, laut einer Umfrage des Statistischen Bundesamtes, nur rund 50% aller Personen, die 65 oder älter waren das Internet für private Zwecke. Während dies bei einem Alter bis 44 Jahre fast 100% waren. Umgekehrt nutzen Junge Leute immer weniger klassische Medien. Nehmen Sie mich zum Beispiel. Ich schaue gar kein Fernsehen mehr und dabei gehöre ich nicht einmal mehr zu den allerjüngsten.
Diese Alterskorrelation gilt noch stärker bei der Nutzung des mobilen Internets.

2

Für regionale Titel kann das klassische Marketing dem Onlinemarketing überlegen sein, da z.B. bei Postwurfsendungen, einer Anzeige in der lokalen Zeitung oder einem Auftritt in Ihrer regionalen Buchhandlung, der regionale Bezug viel stärker gegeben ist.

3

Soziale Netzwerke unterscheiden sich in Ihrer Nutzerstruktur. So nimmt die Beliebtheit von Facebook bei jungen Menschen z. B. ab, während sie bei anderen Plattformen wie YouTube wächst.

4

Werbung über Massenmedien haben oft einen hohen Streuverlust, da sie nicht sehr Zielgruppengenau (Ausnahme: Social-Media-Plattformen) sind. Außerdem konkurrieren Sie hier mit deutlich mehr Anbietern um die Aufmerksamkeit der Nutzer.

5

Die Kostenbarriere im Onlinemarketing ist oft geringer als im Offlinemarketing. So können sie online schon kleine Werbekampagnen für rund 100€ bekommen und eigene Social-Media-Kanäle sind oft gratis.
Zum Schluss sollten Sie noch darauf achten wie die jeweiligen Nutzer mit dem entsprechenden Kanal umgehen:

  • Nutzen Sie es zur Unterhaltung (Fernsehen, YouTube)?
  • Um sich zu informieren (Zeitungen, Blogs)?
  • Oder um mit anderen Menschen zu kommunizieren und interagieren (Post, Facebook)?

So sollte auch Ihr Buch zu dem jeweiligen Kanal passen. Werbung für ein Sachbuch ist auf Plattformen, auf denen sich Nutzer informieren besser aufgehoben als auf einen Kanal in dem sie Unterhaltung suchen.


Hinweis

In unserem ersten Beitrag dieser Marketing-Reihe, haben wir über die Zielgruppe gesprochen. In unserem dritten Beitrag dieser Reihe geht es um die Zieldefinition Ihrer Marketingkampagne.

Kommentare

  • Hallo, ich beabsichtige die Veröffentlichung eines Romans mit starkem Bezug auf eine Stadt, Frankfurt. Der Roman handelt von einer Jugend in den frühen Siebzigerjahren. Ich plane hierzu – als eine Maßnahme unter anderen – eine Wurfzettelaktion in die Briefkästen des Stadtviertels, in dem der Roman schwerpunktmäßig spielt. Ist das eine gute Idee – und welche Tipps gibt es von BoD hierfür? Haben Sie ein Template oder eine Checkliste mit den Punkten, die unbedingt beachtet werden sollten? Danke vorab und beste Grüße Michael Nitsche, Aschaffenburg

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