Besonderheiten und Sub-Genres bei Fantasy-Romanen

High Fantasy, Historical Fantasy, Romantasy oder Urban Fantasy - wie in allen Genres findet sich auch in der Fantasyliteratur eine Vielzahl von Unterkategorien. Anhand von…

08.11.2017 · BoD Wissen

Text: Svenja Völz

Die Buchkategorie Fantasy ist reich an Sub-Genres. Jedes davon hat eigene Schwerpunkte und Tendenzen, ist aber nicht immer eindeutig zuzuordnen, da die Grenzen oft fließend sind. So verändern sich manche Sub-Genres im Zuge neuer Trends und es entstehen neue Sub-Genres oder gar Sub-Sub-Genres. Auch Mischformen verschiedener Genres sind keine Seltenheit,  so genannte Genre-Hybride wie beispielsweise Romantic Fantasy.

Bei der Vielzahl an Sub-Genres fällt es nicht immer leicht, einen Überblick zu behalten, eine genaue Sub-Genre-Zuordnung eines Buches bringt Autoren jedoch einen wesentlichen Vorteil: Eine klar definierte Einordnung hilft nämlich dabei, die eigene Zielgruppe zu identifizieren und somit gezielter ansprechen zu können. Andersherum ermöglicht eine detailgenaue Kategoriezuordnung Lesern eine zielgerichtete Suche und eine bestmögliche Auffindbarkeit des Titels.

Gut zu wissen

Viele Autoren nutzen bei der Definition ihrer Sub-Genres innerhalb der Fantasyliteratur die Begriffe "YA" (Young Adult), "NA" (New Adult) und "All Ages", um ihre Leser-Ziel-/Altersgruppe genauer zu benennen.

Anhand verschiedener Bücher aus dem BoD-Portfolio stellen wir Ihnen im Folgenden einige Sub-Genres der Fantasyliteratur vor.

High Fantasy

High Fantasy ist eines der bekanntesten Sub-Genres der Fantasy. Hier spielt die Handlung in einer eigenen, häufig komplexen Welt, die oft einem idealisierten europäischen Mittelalter ähnelt. Auffallend ist dabei eine detaillierte Beschreibung von Flora, Fauna, Geschichte und Kultur dieser Welt – sogar eine ganz neue, fiktive Sprache kann enthalten sein. Im Zentrum der Geschichte steht üblicherweise eine Quest – eine Heldenreise – mit der meist eine Bedrohung abgewehrt werden soll. Neben der Magie sind fantasievolle Geschöpfe, Völker und Ungeheuer zentraler Bestandteil der High Fantasy.

Auftakt einer High Fantasy – Trilogie

Die Person, die das eigene Leben am meisten verändern wird, nennen die Dämonen von Mederia Schicksal. Jeder von ihnen besitzt eines und gerade wird Gray, dem Kronprinzen der Dämonen, prophezeit, dass sich um sein Schicksal herum sogar die ganze Welt verändern wird.
Die Gedanken an sie werden jedoch aus Grays Gedanken gelöscht, als der Hass zwischen dem Norden und dem Süden Mederias in einem allesverzehrenden Krieg gipfelt, der sein Volk fast vollständig vernichtet.
Voller Wut und dem Willen, diesen Krieg zu beenden, stürzt sich Gray in den Kampf und rettet eher aus Zufall der jungen Bardin Lana das Leben. Jener Frau, in deren Händen das Schicksal Mederias liegt.

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Historical Fantasy

Bei diesem Sub-Genre handelt es sich um eine Mischung aus historischem Roman und Fantasy. Die Geschichte spielt meist vor einem mehr oder weniger realen geschichtlichen Hintergrund. Hierbei werden fantastische und magische Elemente in den historischen Schauplatz eingebunden, welche die Geschichte neu auslegen. Die Intensität der Fantasy-Elemente ist hierbei nicht festgelegt. Zum Beispiel kann Magie nur eine untergeordnete Rolle in der Geschichte spielen, sie kann aber auch ganz besonders im Fokus der Handlung stehen. Häufig spiegeln sich in Historical Fantasy überlieferte Sagen und Legenden wider oder es werden bekannte, realhistorische Ereignisse und Personen aufgegriffen.

Fantasy trifft Historical Romance 

Schwarzwald, Herzogtum Alamannien, 1272
Luna, die Tochter des Burgherrn, beobachtet seit ihrer Kindheit ein Sternenpaar im Waldschatten. Doch sie wagt es nicht, seinem Ruf zu folgen, auch wenn er immer stärker wird. 
Im Nebel wird die Schwarzburg angegriffen. Als einziges gelingt Luna die Flucht. Ihre Verletzung zwingt sie auf den Waldboden. Zwischen den Stämmen erscheint ihr Lichterpaar. Doch es sind keine Sterne. 
Augen haben sie beobachtet. Starren sie an.

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Romantasy

Wie dieser Begriff bereits erahnen lässt, handelt es sich hierbei um eine Zusammensetzung der Begriffe Romantic und Fantasy und wird oft auch in der Langform Romantic Fantasy verwendet. In diesem Sub-Genre finden sich Fantasy-Geschichten, die viele romantische Elemente aufweisen. Zentraler Schwerpunkt der Handlung liegt auf Beziehungen – sowohl auf gefühlvoller als auch sozialer oder politischer Ebene. Dreht sich die Story um ein Liebespaar, handelt es sich bei einem der Protagonisten meist um ein magisches, fiktives Wesen, das ggf. auch erst im Verlauf der Geschichte übernatürliche Fähigkeiten entdeckt.

Urban Fantasy

Der englische Begriff urban bedeutet städtisch und ist für dieses Sub-Genre besonders bezeichnend. Der Schauplatz der Handlung ist nämlich eine (Groß)Stadt, der realen/realhistorischen Welt, welche mit fantasievollen und magischen Merkmalen verflochten wird.

Urban-Fantasy mit Romantasy-Elementen

Als Mitarbeiterin eines renommierten Sicherheitsdienstes ist Claire Esterbrooks den Umgang mit gefährlichen Individuen gewohnt. Ihr selbstsicheres Auftreten imponiert Daniel Kirby, so dass er sich zu einem heißen Flirt hinreißen lässt. Ein Kuss allerdings macht sie zur Zielscheibe eines übermächtigen Magiers. Im Kampf um ihr Leben entdeckt sie bislang verborgene Fähigkeiten, die sie gleichsam faszinieren wie auch ängstigen. Daniel und seine Begleiterin scheinen zudem die Einzigen zu sein, die ihr gegen den mörderischen Zauberer helfen können. Claire ist gezwungen, ihre Hilfe anzunehmen, obwohl sie instinktiv spürt, dass weder Daniel noch seine Begleiterin von dieser Welt sind. Doch alles Training scheint vergebens, denn die Angriffe werden immer rücksichtsloser, und Claire und Daniel läuft die Zeit davon.

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Kommentare

  • Ein weiteres berühmtes Fantasy-Genre ist außerdem „Isekai“.

    Dieses Genre ist in der japanischen Manga-und Animekultur entstanden und handelt meistens von einem Protagonisten, welcher durch einen (un)glücklichen Zufall in eine komplexe Fantasy entführt wird.
    Meistens gibt es auch keinen Weg mehr zurück in die normale, gewohnte Welt zu kehren.

    Der Protagonist muss sich daher an die fremde Kultur, neue Kreaturen, unbekannte Magie und an die Lebensbedingungen dieser Welt gewöhnen, jedoch führt dies zu einer positiven (oder aber auch negativen) Charakterentwicklung des Protagonisten.

    • Hallo Nivuk,
      vielen Dank für deine Ergänzung. Damit hast du absolut recht!
      Ein berühmtes Beispiel für „Isekai“ ist Alice im Wunderland oder auch Die Chroniken von Narnia.
      Ich werde das Sub-Genre auf jeden Fall noch ergänzen.
      Viele Grüße
      Jessy von BoD

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