Weißt du denn, mein liebes Kind,
aus welchem Stoff die Träume sind,
die uns des Nachts gar oft begleiten,
uns froh sein lassen, doch auch leiden,
die himmelwärts uns lassen schweben,
uns schwere Steine lassen heben,
uns springen lassen über Berge,
aus Riesen machen kleine Zwerge,
das Böse mit dem Schwert besiegen,
obwohl wir doch im Bette liegen?
In kuschelweichen Wonnekissen
wir manchmal auch erdulden müssen
die Qualen, die uns zugefügt,
die Strafe, weil da jemand lügt,
das Unrecht, das uns sehr verbittert,
so dass auch unser Körper zittert.
Wir schrecken auf aus tiefem Schlaf,
sind dann erleichtert, weil wir brav
und fern des Unheils friedlich ruh’n;
so kann uns keiner etwas tun.
Der Stoff der Träume legt sich sacht
auf uns’ren Schlaf in mancher Nacht,
er deckt uns zu mit seinem Linnen
und hüllt uns ein mit allen Sinnen.
Auch wenn wir manchmal glücklich sind,
dass uns ein Traum entflieht, mein Kind,
so sollten wir uns dankbar zeigen,
denn jeder Traum ist nur ein Schweigen,
das bilderreich den Schlaf begleitet
und uns in and’re Welten leitet.
Der Stoff unserer Träume
Präsentiert euren Gedichtband oder eure Liedersammlung.
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