Ein Verlag ist ein Unternehmen, das Texte ankauft, um sie gewinnbringend zu verkaufen.
Nein. Das ist die "moralische" Fairlag-Definition.
Ein Verlag ist ein Medienunternehmen, das Werke der Literatur, Kunst, Musik, Unterhaltung oder Wissenschaft vervielfältigt und verbreitet.
(Geklaut aus Wikipedia). Das wäre die tatsächliche.
Ein Unternehmen, das z.B. gemeinfreie Texte vervielfältigt und vertreibt und dem Autor demzufolge null Honorar bezahlt, ist auch ein Verlag.
Der Verleger ist der, der für den Druck des Buches bezahlt. Und das ist BoD. Nicht du. (Oder kriegst du jedes Mal eine Rechnung, wenn eines deiner Bücher gedruckt werden muß?)
Der Verleger ist derjenige, der in Folge als Handelspartner gegenüber dem Abnehmer (z.B. Amazon, KV) auftritt. Das ist BoD.
Der Verleger ist derjenige, der Produktionsmängel an der Ware (Fehldrucke, Schimmelbögen) zu verantworten hat. Das ist BoD. Und so weiter.
BoD (in seiner Eigenschaft als Verleger) ist natürlich ein Bezahl-Verlag, also letztlich nichts anderes als ein DKZV à la August-von-Goethe und wie sie alle heißen. (Nur sind die Preise sehr viel günstiger.) Aber auch den DKZVs kann man nicht verbieten, sich "Verlag" zu nennen. Weil diese Berufsbezeichnung eben nicht geschützt ist und faktisch nichts mit dem moralischen Anspruch deiner o.g. Definition zu tun hat.
Die Wege in beide Richtungen (Selbstverlag oder "richtiger" Verlag) stehen doch allen Diskutierenden offen. Aber oh Wunder, man wird wohl überall ein Härchen in der Suppe finden: da wird im Lektorat womöglich tatsächlich an der Qualität der Schreibe herumgemäkelt, oder man wird feststellen, daß KNOe und Libri wenig Interesse an den Werken dieses Ein-Mann-Betriebes in Klein-Hinter-Buxtehude haben, den man grundsätzlich telefonisch erst nach 19 Uhr erreichen kann ...
Die Welt ist böse und ungerecht, ja?