Ulli hat geschrieben:Natürlich bezahlt der Autor den Druck, nicht BoD.
Sorry, wenn ich mich da wieder einmische, aber ich habe das grundsätzlich anders gelernt.
Kein Unternehmer zahlt für irgendwas. Der Einzige, der alles bezahlt, ist der Endverbraucher. Er bezahlt alle Rohstoffe, alle Arbeitsstunden, alle Energie, alle benutzten Gerätschaften.
Ein Unternehmer zahlt nur, wenn er am Geschäftsjahresende Verlust einfährt. Dann reduziert sich sein Eigenkapital und dann - und nur dann - hat er einen Kapitalabfluss.
Sämtliche Kosten, die in einem Unternehmen auftreten, werden von einem vernünftigen Unternehmer auf die Kostenträger, also seine Produkte umgelegt. Das fängt bei der Materiallieferung an und hört beim Gehalt für die Chef-Sekretärin nicht auf. Alles, was der Unternehmer investiert, holt er sich vom Endverbraucher zurück. Das ist das Grundprinzip des Unternehmertums.
Nur wenn das Produkt sich nicht verkauft und der Unternehmer darauf sitzen bleibt, bezahlt der Unternehmer dafür. Um sein Produkt preisgünstig anbieten zu können, bietet sich natürlich eine Kostenverlagerung an. Im Normalfall bedeutet dies eine Kostenbeteiligung derjenigen, die irgendetwas zum Produkt beisteuern. Der Lieferant zahlt dafür, dass sein Produkt in das Endprodukt einfließt - und kassiert nur dann, wenn sich Verkaufserlöse einstellen. Kostenverlagerung, Risikoverlagerung. Das ist hier die grundsätzliche Denke.
Ich stelle mir immer vor, der Erdbeerbauer zahlt dafür, dass seine Erdbeeren in einem 150-Gramm-Joghurt-Becher eines Groß-Herstellers für Molkereiprodukte landen, die täglich frisch an die Supermärkte ausgeliefert werden. Da scheint diese Geschäftsidee absurd - bei Büchern wird sie akzeptiert.

Vielleicht ändern sich ja irgendwann auch die Produktionsbetriebe in Deutschland (Auto, Maschinenbau, Lebensmittel) und fordern von den Zulieferern entsprechende Kostenbeteiligungen. Sind das dann noch Produktionsunternehmen, die in ihre eigene Produktpalette investieren? Ändert sich da nicht der Begriff "Unternehmer" schlechthin?