Strafraum-Cobra hat geschrieben:Kannst du dich in diesem Sinne wirklich von Vergleichen mit Anderen vollkommen freisprechen? Du hast etliche Sachbücher zu einem bestimmten Thema geschrieben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du die komplett aus dem Ärmel geschüttelt hast. In Vorbereitung dazu wirst du viele andere Bücher zum Thema gelesen haben
Du wirst lachen: Nein. Ich verlasse mich auf Recherchen in Archiven und (was HIV) betrifft auf meine eigene Geschichte. Es gibt in Deutschland nur ein »vergleichbares« Buch zum letztgenannten Thema – und das ist für mich kein Maßstab, wie ich nach 5 Seiten feststellen konnte. Bei »Der große Aussiger« habe ich allerdings die 1909 erschienene (Gefälligkeits-)Biographie gelesen, aber nur, weil sie alle wichtigen Daten enthielt. Ansonsten auch hier – wie bei den anderen Büchern: Recherche, Recherche, Recherche.
Strafraum-Cobra hat geschrieben:Mir wäre ehrlich gesagt kein Fall bekannt, wo jemand Kasper-Hauser-mäßig aus einer Höhle gekrochen wäre und auf einen Schlag nur auf sich gestellt einen weltbewegenden Roman geschrieben oder eine andere Leistung von Weltrang erreicht hätte. Dazu braucht es halt immer Vergleiche mit den (oder Kenntnis der) besten Schriftstellern.
Es muss auch nicht immer Kaspar Hauser sein. Es gibt durchaus Erstlingswerke, die erfolgreich waren, weil sie sich im Stil, in der Schreibe, in der Betrachtungsweise vom Markt abgehoben haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich diese Eigenschaften erst nach dem Konsum anderer Literatur herauskristallisiert hätten – so nach dem Motto »was kann ich übernehmen und was kann ich besser machen« …
Und bitte: Wie kann ich den Begriff »Vergleich« zu ernst nehmen, wenn Du Dich ständig darauf kaprizierst? Oder willst Du bzw. soll Deine Frage nicht ernst genommen werden? Dann erübrigt sich natürlich jede Antwort …