Wenn ich dieses Video bereits ganz am Anfang geguckt hätte, dann hätte ich es deutlich leichter gehabt, mich zurechtzufinden

https://youtu.be/Ue66suCXhUQ
Gruß: Andreas
Siegfried hat geschrieben:Als es um die Vor-Produktion der Bücher geht, hat sich bei mir ein leichtes Gruseln eingestellt. Meine Gedanken gingen in diese Richtung: "Da spielt ein Neuling mit dem Gedanken, ein eigenes Buch auf den Markt zu bringen, sieht dieses Video und hört, dass man satte 3.900,- Euro auf den Tisch legen muss. Boah!" - Abschreckender geht es wohl kaum. Als Neuling wäre ich spätestens da sofort weg.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Itimmt 3900 Euro sind eine menge Geld und viele winken bei solchen Investitionen ab.
Aber mal ganz ehrlich, ist das wirklich schlimm?
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Auf der einen Seite wird doch immer nach einem ordentlichen Lektorat und einem ordentlichen Korrektorat verlangt. Wenn man dieses nicht durchführt kann man ja kein ordentliches Buch schreiben, so heißt es doch immer.
Doch wenn nun jemand die Kosten beziffert ist es auch verkehrt. Mit Verlaub Ihr müsst euch mal einig werden was Ihr wollt.
Siegfried hat geschrieben:Ich weiß nicht, was du monatlich verdienst oder was für ein finanzielles Polster du hast, aber ich halte 3.900 Euro für einen ordentlichen Hammer. Wie viele Bücher kann sich jemand mit durchschnittlichem Einkommen leisten, wenn jedes Mal knapp 4.000 Euro hingeblättert werden müssen? Eines? Zwei?
Siegfried hat geschrieben:Die Frage ist nicht, ob jeder, der ein Buch veröffentlichen will, so viel Geld ausgeben muss. Die Frage ist, warum so viele Autorinnen und Autoren so viele Rechtschreibfehler in ihren Büchern haben.
Siegfried hat geschrieben:3.900 Euro für eine Buchproduktion mit einer Marge von 4,- Euro pro Buch bedeutet, dass mindestens 1.000 Exemplare verkauft werden müssen. Das schaffen mitunter nicht einmal Profi-Verlage. Und die haben entsprechende Marketing-Möglichkeiten. Das Buch wird also ein maximaler Verlustbringer. Kein Wunder also, dass am Ende des Videos die Aussage kommt: Einmal und nie wieder!
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Das nennt man wohl Betriebsblindheit, als Autor oder Autorin überliest man sehr schnell sehr viel. Es gibt wiederum auch nicht wenig Verlagsveröffentlichungen welche nicht Fehler- oder Logikfrei sind obwohl diese ein Lektorat und auch Korrektorat genossen haben.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Die Rechnung geht so nicht auf. Wenn du nun 1000 Bücher verkaufst bei einer Marge von 4 Euro hast du zwar einen Umsatz von 4000 Euro gemacht, diesen allerdings Vorsteuer.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Um bei einer Investition von knapp 4000 Euro, zuzüglich der Werbung, nicht draufzuzahlen sollte man schon 2000 bis 3000 Bücher in relativ kurzer Zeit verkaufen.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Oder wie siehst du das?
Siegfried hat geschrieben:Dass Andere in ihren Büchern Fehler machen, ist kein Argument, dass man selbst auch Fehler machen darf. Im Gegenteil - wenn Profi-Verlage Fehler machen, sollte das der Ansporn für sich selbst sein, sich deutlich von diesen Anderen abzuheben.
Siegfried hat geschrieben:Betriebsblindheit resultiert daraus, dass der Autor / die Autorin keinen ausreichenden Abstand zum eigenen Manuskript hat.
Siegfried hat geschrieben:Deshalb rate ich dringendst davon ab, das Manuskript zu schreiben und direkt im Anschluss eine eigene Korrektur durchzuführen. Wenn ein Manuskript veröffentlicht werden soll, gehört es für zwei bis drei Monate (kein Witz!) in die Schublade und darf nicht angefasst werden. Erst dann wird die Korrektur durchgeführt bzw. der zweite Draft, also das inhaltliche Überarbeiten. Leider gibt es eine in meinen Augen gnadenlose Tendenz, Manuskripte bereits unmittelbar nach Fertigstellung in Buchform zu bringen und auf den Markt zu werfen - mit allen Fehlern, die dann vom Leser oder von der Leserin gefunden werden. Meistens wird dann von "Originalität" geredet oder - noch schlimmer - von der "Genialität des ersten Entwurfes". Ungeduld ist so ziemlich die schlechteste Eigenschaft, die ein Autor bzw. eine Autorin mitbringt.
Siegfried hat geschrieben:Seit wann versteuert man den Umsatz? Meines Wissens erhebt das Finanzamt Steuern auf den Gewinn.
Siegfried hat geschrieben:Wenn ich 4.000 Euro für Lektorat, Korrektorat, Layout usw. ausgebe, sind das Kosten. Dem gegenüber stehen die Erlöse aus den Verkäufen (hier die Marge, weil der Buchhändler, der Grossist und der Verlag auch Geld haben wollen). Betragen die Erlöse ebenfalls 4.000 Euro, gehe ich mit plus/minus Null aus dem Geschäft heraus, da Kosten und Erlöse gegeneinander verrechnet werden. Zu versteuern ist da gar nichts.
Siegfried hat geschrieben:Das ist - sorry und mit allem gebührenden Respekt - sowohl betriebswirtschaftlicher als auch kalkulatorischer Unsinn!
Siegfried hat geschrieben:Ich sehe es ganz anders. Ein Buch zu schreiben aus Hobbygründen - okay, aber diese Leute schreiben ein Buch und dann nie wieder. Wenn jemand sein Hobby mit Qualität betreiben will, muss er oder sie entsprechendes Fachwissen aufbauen und nutzen. Soll es gar semiprofessionell sein, also mit der Zielrichtung einmal bei einem richtigen Verlag zu veröffentlichen, dann muss ordentlich Arbeit reingesteckt werden. Je mehr Kenntnisse jemand hat, desto günstiger wird es bei den Kosten im Self-Publishing-Bereich.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Dürfen tut man einiges und vieles sollte man meiner Meinung nach auch nicht zu verbissen sehen. Fehler sind menschlich und können passieren, die dürfen sogar passieren zumindest, wenn keine Menschenleben dadurch gefährdet wird.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Auch da bin ich ehr einer anderen Meinung. Die Betriebsblindheit resultiert einfach daraus, dass man vieles überliest, weil man weiß was dort eigentlich stehen sollte. Auch wenn man nun 3000 oder 4000 Wörter runterschreibt passieren solche Fehler. Allerdings sollte beim Korrekturlesen diese Fehler zum größten Teil ausgebessert werden.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Du kennst tatsächlich den Unterschied zwischen Umsatz und Gewinn?
Hört sich eventuell seltsam an aber es gibt unglaublich viele die diesen Unterschied nicht kennen.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Angenommen du hast eine Marge von 4 Euro und verkaufst die 3000 Bücher in, sagen wir mal sechs Monaten, dann hast du einen Umsatz von 12000 Euro. Abzüglich der Investition von den Beispielhaften 4000 Euro verbleiben noch 8000 Euro. Werbung ist jedoch richtig teuer oder kann richtig teuer werden und 3000 Bücher verkauft man auch nicht mal eben so. Natürlich ist dieses eine reine Milchmädchenrechnung doch kein betriebswirtschaftlicher oder kalkulatorischer Unsinn, mit irgendwelchen Zahlen muss man schließlich kalkulieren.
DieNewcomerinTatjana hat geschrieben:Wenn man sich mit etwas grundlegend befasst, bereit ist zu lernen und gewisse Dinge auch entsprechend umsetzen kann wird man in allem Besser und kann unter Umständen auch Kosten einsparen.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast
BoD™ ist die führende deutsche Self-Publishing-Plattform. Seit mehr als 20 Jahren sind wir die Anlaufstelle für das einfache, schnelle und verlagsunabhängige Veröffentlichen von Büchern und E-Books. Bereits mehr als 40.000 Autoren haben sich mit uns den Traum vom eigenen Buch erfüllt.