Hakket (Moderator) hat geschrieben:@ Moskito:
Die Frage nach dem "Eigenleben" der Prots ist interessant, man könnte sogar einen eigenen Trööt dafür machen.
Es kommt - zumindest bei mir - auch oft vor, dass sich Prots. verselbsständigen. Manchmal tauchen sogar Personen auf, die gar nicht geplant waren. Und erstaunlicherweise werden sie im Laufe der Zeit immer wichtiger, übernehmen gar Schlüsselfunktionen.
Sicherlich sollte ein Plan für die Geschichte vorliegen. Aber gewisse Freiheiten dürfen (sollen?) die Prots auch haben.
Dasselbe erlebe ich gerade mit meinem Roman. Eine Figur, die ich als Randfigur (ohne Namen!) konstruiert habe, rückt jetzt in einigen wichtigen Szenen in den Vordergrund und übernimmt eine zeitweise tragende Rolle für die Handlung.
Ich halte es für sehr wichtig, dass man mit seiner Geschichte und eben auch mit den Figuren flexibel umgeht. Ein Konzept, ein Plan, für die Geschichte ist allemal notwendig, damit sie auch funtkioniert, doch wenn man zu starr bleibt, kann man Gefahr laufen, sich darin zu verfangen und das bekommen die Leser sehr schnell mit. Darum ist es gut, wenn man während des Schreibens merkt, dass sich die Geschichte im Grunde von selbst abspielt, neue Türen aufzeigt, neue Blickwinkel bereitstellt usw.
Und genau dieser Überraschungsmoment ist für den Autor, meiner Meinung nach, wichtig, denn er merkt schon während des Schreibens, dass dort viel Potenzial vorhanden ist (und ihm kommen vielleicht sogar noch bessere Ideen).
Grüße!