ich beziehe mich auf Siegfrieds Aufruf vom 14.5. hier in der Schreibwerkstatt. Sollte dieser Thread falsch positioniert sein, bitte verschieben. Danke
d) Beschreibungen
- wie beschreibt man das Setting (Umgebung, Ort, Zeit, Stimmung) der Handlung?
Generell: Wie bindet ihr Beschreibungen sinnvoll in den Text ein, ohne eine reine Aufzählung zu liefern?
Ich persönlich finde es interessant, wenn der Raum, in dem eine Szene spielt aus der Perspektive einer Person mit allen Sinnen erfahren wird. Was sieht, hört, riecht die Person? Was sie nicht sieht (oder sehen soll), wird nicht beschrieben = Perspektive beachten! Im Verlauf der Szene können Dinge, die zuerst nicht wahrgenommen wurden, einen besonderen Effekt erzielen.
Schön ist es auch - und hier kommt es unbedingt auf den Stil des Autors und die Szene an - wenn etwas Unbelebtes wie ein Sonnenstrahl zum Beispiel durch einen Raum fährt und auf seinem Weg einzelne Gegenstände erhellt. Hier ist es natürlich wichtig, dem Leser die Dinge zu zeigen, die für den Fortgang der Geschichte von Bedeutung sind.
Ich finde es spannend, Gegenstände zu beleben. Der Protagonist bewegt sich im Raum, fasst Dinge an, durchlebt Erinnerungen (wenn wichtig f.d. Geschichte), legt sie wieder hin (der Pädant versucht, alles an irgendwelchen Kanten auszurichten, der Chaot kümmert sich nicht darum etc.). Nervöse Menschen stehen ständig auf, laufen herum, nehmen immer wieder den gleichen Gegenstand in die Hand (ein Messer, etc). Der Protagonist setzt sich auf einen ganz bestimmten Stuhl (z. Bsp. der Angestellte in den Chefsessel, weil...), schlägt eine morsche/Eichen /Glas-Tür zu.
Also: Gegenstände beseelen, Emotionen in Handlung darstellen, Orte aus einer Perspektive darstellen sind ein paar Möglichkeiten, an einer bloßen Aufzählung vorbei zu erzählen.