Die Story an sich ist ja schon bekannt und ich würde jetzt einfach mal noch einen kleinen Ausschnitt aus Kapitel 5 hinzufügen. Viel Spaß!
Nach ein paar Minuten wurde das Auto langsamer und hielt am Straßenrand. Er war hier zum ersten Mal, eines zu viel. Kurz nachdem er Stiefel durch den Kies wandern hörte, erschien ein Kopf im Wagen. „ Na süßer, darf ich einsteigen“ , fragte die grell geschminkte Frau, der er ansah, dass sie noch nicht lange volljährig war, aber das mit Schminke zu vertuschen versuchte. Sie brauchte das Geld, das wusste er. Nicht nur für sich, sondern auch für ihren autistischen Sohn, den sie mit irgendeinem Freier gezeugt hatte. Er sagte nix, nickte nur. Alles hatte er über sie erfahren. Elena. „ Bist also ein Schüchterner. Darauf stehe ich doch“ , murmelte sie, als die Beifahrertür öffnete und mit ihrem Minirock zuerst in den Wagen huschte. „Elli“ , sie streckte ihm die Hand aus. Er nahm sie nicht. Das Auto setzte sich wieder in Bewegung und er schob die CD in den Spieler. Die Musik ertönte.
Am Himmel glänzt ein Silberstreif. Der Abend wandelt tau zu reif.
„ Erzähl mir was über dich. Was machst du so“, fragte sie. „ Ich bezahle dich nicht fürs reden, okay.“ Sie machte eine Geste, die soviel sagen sollte wie „ Ist ja Gut.“ „ Wo geht’s denn hin.“ Er blickte kurz in den Rückspiegel und sah die Lichter eines Geländewagens. Sie blendeten ihn. „ In ein Hotel, ist nicht weit. Und keine Angst ich habe genug Geld. Brauchst du ne Anzahlung.?“ Sie nickte. Wenn sie das Geld für sich und ihren kleinen Sohn nicht gebraucht hätte, würde sie nicht jeden Abend durch diese Hölle gehen. Immer und immer wieder. „ Im Handschuhfach liegen 100€. Den Rest gibt’s nachher. Sie öffnete es und hielt den Schein kurz unters Licht, als ob sie prüfen wollte, ob er echt war. Dann steckte sie ihn in die Jackentasche. Er spürte wie sie die Hand auf sein Bein legte und ihn zu streicheln begann. „ Gefällt dir das?“ Es gefiel ihm. Und dieses positive Gefühl durchströmte kurz darauf seinen ganzen Körper. Nach zehn Minuten fahrt hielt das schwarze Auto an und sie waren vor dem Parkhotel, dessen Parkbeleuchtung schon seit mehreren Stunden eingeschaltet war und die Penner blendete, die im Park Unterschlupf suchten. Trotz des Regens.
„ Champagner?“ , fragte er. „ So gefällst du mir schon viel besser. Wie heißt du eigentlich?“ Er öffnete die Flasche und goss die beiden Gläser halbvoll. „ Nenn mich Shawn.“ „ Ich geh mich eben noch frisch machen.“ Sie lächelte. Es war das erste Mal, das sie an diesem Abend gelächelt hatte, aber eigentlich hatte er da auch nicht besonders drauf geachtet. Als er das Wasser im Waschbecken laufen hören konnte, nutze er die Chance und legte die Pille aus seiner Jackentasche in ihr Glas uns stellte es auf den Nachttisch. Sein eigenes hielt er in der Hand. Bloß keine Verwechslung. Das wäre zu riskant.
Er lag schon auf dem Bett, als sie das Badezimmer nur in schwarzem BH und Slip verließ. „ Hier“ , er reichte ihr das Glas, die beiden stießen an und führten das Glas an die Lippen. Noch ehe er sein Glas wegstellen konnte, saß sie schon auf ihm drauf und knöpfte sein Hemd auf. „ Willst du mir gleich verraten, worauf du stehst, oder muss ich das erst aus dir rausquetschen? Na gut.“ Ihre Hand fuhr über seine Brust und ehe er sich versah hatte sie schon rosa Plüschhandschellen in der Hand.“ „ Was ist los?“ , fragte er, als sie für einen Moment innehielt. „ Nichts“ , log sie. Das konnte doch nicht sein. Schon das nach dem einen Glas Champagner, fühlte sie sich wie angetrunken. Ihr war extrem schwindelig geworden. Und es spielte sich fast wie in einem Film ab, als sie ihm jetzt die Hose aufknöpfte. Elena sah nicht nur zwei Menschen, wo nur einer war, sondern alles geschah, als hätte eine dritte Person auf Zeitlupe geschaltet. „ Lass das.“ Er stieß sie von sich weg und drückte ihren Körper mit aller Kraft in die Matratze. Der Moment, dass sie dachte alles wäre nur ein Spiel oder eine schüchterne Reaktion, war längst vorbei. Auch wenn sie es wohl nicht wahrhaben wollte, wusste sie, dass dieser Mann nicht das wollte, was sie anbot. Auch wenn das mehr war, als sie sich jemals erträumt hatte. „ Hey, was soll das. Lass mich los.“ Alles begann sich wie in einem Karussell um sie zu drehen. „ Halt die Fresse“, er schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht und ihr Kopf kippte hinten über. Die Wirkung der Flüssigkeit schien langsam einzusetzen. Ihr zucken wurde immer schwächer, als er seinem Trieb nachging. Und als er sich die Jacke und die 100€ geschnappt hatte und noch ein letztes Mal auf sie blickte, lag sie da wie tot, aber das war sie nicht. Ihr Körper war da, ihr Verstand nicht. Doch schon in wenigen Stunden, würde man, selbst wenn man sie fand, das Rohypnol in ihrem Blut nicht mehr nachweisen können, weil es verschwunden wäre und man auch nicht danach suchen würde. Und sie würde sich, wenn überhaupt, nur bruchstückhaft erinnern können. Er hatte die Macht. Wie immer. Doch als er wieder auf die Frau blickte, merkte er, das es nicht Perfekt war. Wo war dieses Gefühl, das er vor fünf Jahren gehabt hatte? Dieses Gefühl von Befriedigung. Ein leises Geräusch, sie wimmerte. Es schien als versuchte sie mit aller Kraft die Augen aufzupressen, doch mehr als ein Zwinkern gelang ihr nicht.
Er brach zusammen, als er gemerkt hatte, was geschehen war. Für einen Moment waren ihre Augen geöffnet gewesen und das letzte was sie sah, war die Nachttischlampe, die immer wieder auf sie herunterkrachte. Elena Zeppenfeld war tot. Und der Sohn im Bruchteil einer Sekunde Vollweise.
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