Vielleicht ist das für den einen oder anderen interessant; vielleicht kannte der eine oder andere das schon. Ich persönlich finde es sehr aufschlussreich und es ist auch eine gute Methode sich selber zu überprüfen, nicht abzudriften.
Viele Autoren – einschließlich mir – neigen dazu, ob sie es zu geben oder nicht, zu viel zu schreiben. Sie überfordern den Leser mit unnützem Zeug und nehmen so ihrer Geschichte ungewollt die Kraft.
Auch der Glaube, ein gutes Buch muss aus vielen Wörtern bestehen, neigt dazu zu viel zu schreiben.
Grundsätzlich sollte erst einmal klar sein, es wird niemals in Seiten gemessen, sondern in Wörtern.
Denn selbst dicke Fantasiebücher halten sich doch an die vorgeschrieben Wörter und sind deswegen nur so dick durch das Layout.
Inspiriert - dieses zu schreiben - bin ich dadurch, dass viele sich öfters in meiner Umgebung diese Frage stellen:
Wie viele Seiten für ein Buch?
Aber auch, als ich diese Quelle – weiter unten in diesem Bericht zu finden – gelesen habe, dachte ich mir, das könnte vielleicht interessant für euch sein.
Da die Quelle einen sehr guten Aufschluss gibt - allerdings in Englisch ist - übersetze ich soweit das Wichtigste.
Kurze Erklärung:
1k = 1000
80k = 80.000
YA Fiktion* = Kann irgendwo von ungefähr 50k bis 80k Wörter sein; manchmal - aber selten - auch 90k.
urban fantasy** / paranormal romance = Normalerweise zwischen 80k bis 100k; einige Urbanfantasieautoren reichen auch Romane mit mehr Wörter ein, allerdings haben sie davor ebenfalls klein angefangen.
mysteries and crime fiction = Während Cozys*** dazu tendieren kürzer als der Durchschnitt zu sein - zwischen 60k bis 70k - sind die meisten Bücher, die in dieser Kategorie fallen, ungefähr zwischen 80k bis 100k lang.
mainstream fiction = Hängt von der Art der Literatur ab; weswegen es variiert:
Cick lit**** ist irgendwo zwischen 80k bis 100k;
Literary Fiction***** kann bis zu 120k lang sein.
Aber seit kurzem gibt es den Trend zu sparsameren und eleganteren Literary Büchern;
Thriller finden sich bei 90k bis 100k ein.
Historische Romane können bis zu 140k oder länger werden.
Alles unter 50k wird normalerweise als Novelle angesehen, was etwas ist, das Agenten und Lektoren nicht sehen wollen, außer der Herausgeber hat eine Shortstory-Sammlung in Auftrag gegeben.
science fiction and fantasy = Hier ist das, womit die meisten Autoren Probleme haben: Die meisten Lektoren von großen SF/F Verlagen wollen Bücher, die in das höhere Ende der Erwachsenen Literatur fallen; das Ideale Manuskript sollte bei 100k liegen.
Für ein spektakuläres monumentales Fantasiebuch - denken Lektoren – reichen von 120k bis 130k.
Ungeachtet der Länge erwarten Lektoren, dass sie den Autor dazu kriegen können, es vor der Publikation noch weiter zu kürzen.
Man sollte sich als Autor auch bewusst sein, dass Verlage niemals von der Angabe der Wörter zurück weichen. Diesen Kampf verliert jeder Autor, es sei denn ihr Manuskript haut den Lektor so um, dass dieser sagt, es muss so bleiben, was nur in den sehr seltensten Fällen vor kommt.
Grundsätzlich arbeiten Lektoren so, dass der Autor immer eine Korrektur an der Länge seines Manuskripts vornehmen muss.
Ich denke, damit kann jeder selber abschätzen, ob er nun zu viel geschrieben hat oder zu wenig. Denn neben der Rechtschreibung, Grammatik und dem Layout ist schließlich auch die Anzahl der Wörter ausschlaggebend, dass ein Buch Erfolg hat oder nicht.
Allerdings sind dieses auch nur wage Angaben und wie immer Ausnahmen bestätigen die Regeln. Haha.
Quelle: http://theswivet.blogspot.com/2008/03/o ... ength.html
Legende:
* YA = Young Adult
** Urban Fantasy = Eine eng verwandte und verbreitete Spezialform der Contemporary Fantasy ist die Urban Fantasy, bei der die „reale“ Handlung im städtischen Raum stattfindet. Oft werden beide Bezeichnungen, nicht zuletzt wegen der schwierigen Abgrenzung, auch synonym verwendet.
*** Cozys = cozies, ein subgenre von Kriminalromanen in denen Sex und Gewalt heruntergespielt oder humorvoll behandelt werden.
**** Cick lit = anzügliche Frauenliteratur
***** Literary Fiction = konzentriert sich - im Gegensatz zu kommerzieller Mainstream Literatur - mehr auf psychologische Tiefe, Charaktere und Stil
Ich hoffe mit diesem Beitrag bin ich keinem zu Nahe getreten, sollte sich jemand angegriffen fühlen, es war keine Absicht.
