Kann ich in einem Roman in dem alle Deutsch reden meine Schweizer Grenzposten diesen uhrigen Schweizer Dialekt reden lassen?
Oder müsste ich dan jede Person im Roman seinen Dialekt reden lassen, was meint ihr?
Dialekt
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- Weasel
Re:
Ich denke, du kannst ruhig einzelne Personen im Dialekt sprechen lassen, so ist es Gang und Gebe, wenn man bei einer Figur ganz besonders auf dessen Herkunft hindeuten möchte. Alle Figuren im Dialekt sprechen zu lassen, halte ich hingegen für gefährlich, da so der Lesefluss ins Stocken geraten könnte (nicht jeder Leser kennt jeden Dialekt) und der Leser unter Umständen Verständnisschwierigkeiten haben könnte.
Re: Dialekt
Jürgen R hat geschrieben:Kann ich in einem Roman in dem alle Deutsch reden meine Schweizer Grenzposten diesen uhrigen Schweizer Dialekt reden lassen?
Ich habe es in meinem Buch so gehalten, dass ich bestimmte Passagen im Dialekt (Wienerisch) belassen habe, da sonst die Authentizität und die "Würze" verloren gegangen wäre.
Anschliessend habe ich dann diese Passagen komplett ins Hochdeutsche übersetzt.
Das wäre vielleicht auch für deinen Roman eine Idee, weil das "Schwyzerdütsch" ja doch ziemlich schwer verständlich ist.
Gruß
Nitram
Tu felix Austria - die andere Seite der Alpenrepublik - zweite Auflage
ISBN 978-3-8391-0512-2
HP: www.robert-brettschneider.com
Video: http://www.youtube.com/user/RobertBrettschneider
ISBN 978-3-8391-0512-2
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Video: http://www.youtube.com/user/RobertBrettschneider
Re:
Poe hat mal eine ganze Geschichte in einem merkwürdigen Dialekt geschrieben (ich glaube, es war "Warum der kleine Franzose seine Hand in der Schlinge trägt"). Da werden die Leser ein paar Zeilen Switzerdeutsch wohl überleben 

- Ursula Prem (Moderator)
Re: Dialekt
Jürgen R hat geschrieben:Kann ich in einem Roman in dem alle Deutsch reden meine Schweizer Grenzposten diesen uhrigen Schweizer Dialekt reden lassen?
Oder müsste ich dan jede Person im Roman seinen Dialekt reden lassen, was meint ihr?
Hallo Jürgen,
sicher kannst Du das! Warum denn nicht? Im "wahren Leben" sprechen auch nicht alle Menschen mit gleicher Zunge. Ein bisschen Dialekt ist wie das Salz in der Suppe, vorausgesetzt, Du machst das so geschickt, dass die mundartlichen Passagen auch für Nichtschweizer noch verständlich sind.
LG,
Ursula
- chnuppesaager
Re:
Also, ich bin ja Schweizer. Trotzdem nervt es mich extrem, wenn ich längere Passagen Schwyzerdüütsch lesen muss. Ich denk, für Nicht-Schweizer sind so einzelne Sätze im Dialekt okay, vor allem wenn der Sinn sich aus der Situation erschliesst; längere Passagen strengen aber zu sehr an.
Grüsse.
Ch.
Grüsse.
Ch.
Zuletzt geändert von chnuppesaager am 09.08.2009, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
- chnuppesaager
Re:
Nachtrag.
Noch ein Problem kommt dazu; das Schwyzerdüütsch lässt sich
nämlich gar nicht korrekt schreiben mit den vorhandenen Buchstaben,
deswegen wirkt das geschriebene Schwyzerdüütsch auf mich irgendwie doof und unbeholfen.
Ein Beispiel.
Das Wort für "Bauer" übersetzt:
entweder "Puur" mit "P"
oder "Buur" mit "B"
Beides falsch, denn gesprochen wird das Wort mit sehr weichem "P" beziehungsweise sehr hartem "B". Den Buchstaben dafür gibts aber nicht ...

Noch ein Problem kommt dazu; das Schwyzerdüütsch lässt sich
nämlich gar nicht korrekt schreiben mit den vorhandenen Buchstaben,
deswegen wirkt das geschriebene Schwyzerdüütsch auf mich irgendwie doof und unbeholfen.
Ein Beispiel.
Das Wort für "Bauer" übersetzt:
entweder "Puur" mit "P"
oder "Buur" mit "B"
Beides falsch, denn gesprochen wird das Wort mit sehr weichem "P" beziehungsweise sehr hartem "B". Den Buchstaben dafür gibts aber nicht ...


Zuletzt geändert von chnuppesaager am 09.08.2009, 09:39, insgesamt 1-mal geändert.
- chnuppesaager
Re:
@ Bau Pau
... dass "ernsthafte" Literatur immer auch zum Nachdenken anregt, dass Lesen grundsätzlich ein gewisses Maß an Anstrengung erfordert ist klar.
Nur: wenn ein Leser seitenlang mit teilweise unbekannten Wörtern in einem ihm unbekannten Dialekt konfrontiert wird, ist das möglicherweise doch ein bisschen zu viel verlangt ...
Obwohl, man könnte ja noch ein Schyzerdüütsch-Dialekt-Lexikon
mitliefern. Da kann der Leser dann die einzelnen Worte nachschlagen.
Ja, Kunst fordert eben. Die darf das, gell?
... dass "ernsthafte" Literatur immer auch zum Nachdenken anregt, dass Lesen grundsätzlich ein gewisses Maß an Anstrengung erfordert ist klar.
Nur: wenn ein Leser seitenlang mit teilweise unbekannten Wörtern in einem ihm unbekannten Dialekt konfrontiert wird, ist das möglicherweise doch ein bisschen zu viel verlangt ...

Obwohl, man könnte ja noch ein Schyzerdüütsch-Dialekt-Lexikon
mitliefern. Da kann der Leser dann die einzelnen Worte nachschlagen.
Ja, Kunst fordert eben. Die darf das, gell?
Re:
aber mit Untertiteln... Nein
In meinem Roman "Meine berliner Kindheit" wird relativ viel berlinert, aber eben auch nicht von allen ... Ich würde aus Gründen der Authentizität auf jeden Fall Dialekt bei dieser Person Dialekt einfließen lassen, aber darauf achten, dass es a) nicht zu lang wird bzw. b) die Lesbarkeit nicht allzusehr (über längere Passagen) flöten geht.
Lieben Gruß von Barbara,
(die ihr Romanmanuskript übrigens gerade ein wenig "entberlinern" muss - wegen der Lesbarkeit ...

In meinem Roman "Meine berliner Kindheit" wird relativ viel berlinert, aber eben auch nicht von allen ... Ich würde aus Gründen der Authentizität auf jeden Fall Dialekt bei dieser Person Dialekt einfließen lassen, aber darauf achten, dass es a) nicht zu lang wird bzw. b) die Lesbarkeit nicht allzusehr (über längere Passagen) flöten geht.
Lieben Gruß von Barbara,
(die ihr Romanmanuskript übrigens gerade ein wenig "entberlinern" muss - wegen der Lesbarkeit ...

Re:
Ist wohl ein bisschen Geschmackssache. Ich "musste" Das verborgene Wort von Ulla Hahn abbrechen, weil seitenweise - und für mich ohne erkennbare Funktion - Dialoge in Dialekt wiedergegeben wurden. Dabei hätte ich es so gern gelesen!
Zwei, drei Sätze in Dialekt sind okay, aber lange Passagen schrecken mich persönlich ab.
Viele Grüße
Ina
Zwei, drei Sätze in Dialekt sind okay, aber lange Passagen schrecken mich persönlich ab.
Viele Grüße
Ina
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