Ich bin 53 Jahre alt, und seit einer halben Ewigkeit verheiratet. Meinen ersten Text ließ ich mit 17 Jahren auf die ohnehin schon leidgeplagte Menschheit los: "Verus, der Seltsame", eine Allegorie der Wahrheit. Umgehend versuchte ich mich in allen Disziplinen, Hauptsache experimentell, avantgardistisch, oder wie man sagen will. Zumeist krauses Zeug aus heutiger Sicht. Bald musste ich die Dramatik abspecken und in den 90er-Jahren auch die Lyrik. Ich bin ein epischer Typ und nachdem ich dergestalt zu mir gefunden habe, fühle ich mich entschieden besser. Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen und muss es gar nicht.
Ich schreibe nebenberuflich, weil ich nie und nimmer von der Schreiberei leben möchte. Von meinen Texten zu leben gehört zum (wahrlich umfangreichen) Katalog meiner ausgeträumten Träume. Wirtschaftlich von meinen Texten unabhängig zu sein verschafft mir die Freiheit, zu schreiben, was mir ein wirkliches Anliegen ist und auch wie ich das gerne möchte. Ich schreibe nur Texte, hinter denen ich hundertprozentig stehen kann.
Frühere Veröffentlichungen in anderen Verlagen und die üblichen Zeitungsartikel, sowie Beiträge zu Anthalogien usw., das Übliche halt, deute ich nur der Vollständigkeit halber an. Das gilt ebenfalls für die zahllosen Schreibkurse, Schreibwerkstätten und einschlägigen Stammtische, die ich hinter mir habe.

Von mir gibt es:
Haikiki, Sciencefiction-Erzählung
Ein Hund tritt in den Saal, Roman (mein Referenzwerk)
Ein Gedichtband und ein Sachbuch über das Tarotlegen folgen in Kürze.
Ich bin ein absoluter Freund des Überarbeitens. Kaum scheint mir ein Text fertig, finde ich wieder einen kleinen Fehler, oder es stellt sich eine marginale Inspiration ein. Und wieder wird überarbeitet; dank Open Office ist das ja kein Problem. Jeder Beistrichfehler, jede Wortwiederholung, jeder Mangel im Layout ist mir ein persönlicher Feind und wird auch so behandelt.
Es ist meine oberste Maxime, dass ich als Schreiberling hinter meinem Werk zurücktreten muss. Das ausgedruckte Wort steht im Vordergrund, dieses muss sich in der Welt bewähren, welche rau genug ist, wie wir alle wissen, nicht der Mensch, der es verfasst hat. Für den gilt die "noble Zurückhaltung".
Tschüss
ricochet