Der nachfolgende Text, den ich hier zur Diskussion stelle, soll die Arbeitsgrundlage für eine detaillierte Textkritik sein, wie sie von einer ganzen Reihe von Forummitgliedern gewünscht wird, was aber immer wieder zu heftigen Diskussionen führt.
Den Text kritisieren, kann, darf und soll jeder. Ganz besonders aber jene, die sich tief verstrickt haben in den Diskussionen, ob eine Kritik in einem anderen Thread den Autor bzw. die Autorin niedermacht, verletzt, persönlich angreift.
Oder im Klartext: Dort Kritik an der Kritik geäußert? Dann hier Butter bei die Fische!
Was ich nicht erwarte:
- Dreizeiler, die mir erzählen, der Text sei gut oder er hätte gefallen
- positive Kritiken, wo dann ein oder zwei Stellen herausgepickt werden, was doch nicht so gut ist
- Kritiken, die irgend etwas an dem Text als gut oder schlecht bezeichnen, aber nicht sagen, warum (wenn jemand eine Meinung zum Text hat, sollte er sie auch begründen können)
Was ich auch nicht erwarte: Tagelanges Schweigen.
Was ich erwarte: Eine echte Textkritik, die mir als Autor genau sagt, wo was nicht stimmt und warum - und dies runter bis in jeden einzelnen Satz, wenn es sein muss, bis ins einzelne Wort. Und die Form dieser Textkritik soll Vorbildcharakter haben für zukünftige Textkritiken.
Hier nun der Text:
- Es war Herbst geworden. Die Tage begannen später und endeten früher. Und sie wurden kälter. Keine gute Zeit zum Spazieren gehen.
Bernd blieb abrupt vor der gelben, halbrunden Pizzabude stehen. Seine Augen wanderten über die grelle, flackernde Lichtreklame zum großen, eng beschrifteten Menüplakat hinein in die mit grauen, glänzenden Plastiktischen und einfachen roten Metallstühlen eingerichtete Pizzeria. Für einen kurzen Moment glaubte er zu träumen, doch als er sich in den Unterarm gezwickt hatte und der Mann am Ofen noch immer zu sehen war, musste er sich eingestehen, dass der Pizzabäcker real war.
"Martin!", rief er erstaunt.
Bernd lief zur Pizzabude hinüber. Der Mann am Ofen drehte sich um. Er war gerade dabei, einer Banane die fleckige, mit schwarzen Stellen überzogene Schale abzuziehen und sich die weiche, süße Frucht in den Mund zu stecken. Während er zu kauen begann, wanderten seine Augenbrauen um Daumenbreite in die Höhe.
Bernd erreichte den Verkaufstresen. "Martin. Ich bin's, Bernd", grinste Bernd laut vernehmlich.
Die Kaubewegung beim Pizzabäcker erstarb. Plötzlich riss er die kleine, rotgefasste Tür auf, stürmte aus seiner dampfenden Bude und rannte über die Straße. "Hey!", brüllte Bernd ihm hinterher. "Was ist los?"
Er zögerte eine Sekunde, dann folgte er dem Pizzabäcker. Nach gut fünfzig Meter bekam er den Mann an seiner weißen Jacken zu fassen. Er packte fest zu. "Martin! Was zum Teufel ist los?"
Der Pizzabäcker starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Er schwankte zwischen Panik und Entsetzten. Dann brachen seine Gefühle aus ihm heraus. Er schrie. Er brüllte aus Leibeskräften. Und schlug zu. Auf Bernds Arme, auf die Schultern, in sein Gesicht. Bernd ließ los, und noch immer laut brüllend stürmte der Pizzabäcker davon.
Ich bin gespannt!

Grüße
Siegfried
P.S.: Wer Probleme damit hat, dass dieser Text von mir kommt, der soll einfach so tun, als stamme der Text von "Zacharias Zebulon", einem Neuling hier im Forum.