Früher hatte ich eine Lehre als Klempner und Installateur gemacht. Das Leben auf den Bau gefiel mir aber nicht besonders, und so wechselte ich Anfang der Achtziger zum LKW-Fahrer. 1989 kündigte ich den Fahrerjob, denn bei einen 12 bis 14-Stundentag lebt man nur noch um zu arbeiten und nicht umgekehrt.
Die folgenden Jahre war eine Zeit des Ausprobierens, ein Versuch aus einer abhängigen Existenz der Erwerbstätigkeit in eine freie, aber auch unsichere Existenz eines freischaffenden (Überlebens) Künstlers zu wechseln. Ein fast aussichtsloser Kampf und trotzdem interessant, denn ich gewann analog zu dem sinkenden Kontostand auf der Bank innere Stärke, Mut und Selbstvertrauen. Nachdem ich fast ein Jahr keine Krankenversicherung hatte, mit der Miete im Rückstand war und mit dem bisschen Geld, dass ich mit Jobs, Marktstand und Ebayverkäufe verdiente mit den Rücken zur Wand jonglierte, geht es mir nach zwei Jahre Sklavenarbeit als Leiharbeiter (die Wegwerftaschentücher des Arbeitsmarktes) jetzt finanziell besser. Zukunftsängste, wie viele aus meinen Bekanntenkreis, kenne ich nicht, denn ich denke, irgendwie geht es doch immer weiter. Wichtig ist doch die innere Kraft die dich antreibt und nicht die äußeren Bedingungen. Meine kreative Ader, die sich bei mir im Schreiben und beim Musikmachen am Klavier und Keyboard ausdrückt, hilft mir dabei eine innere Stärke zu bewahren, egal was da noch auf uns zukommt. Seit ich einer buddhistisch spirituellen Praxis nachgehe, habe ich festgestellt, dass ich eine innige Beziehung zu diesen tiefgründigen Lebensweisheiten habe, die mir die Möglichkeit gibt, aus eigener Erfahrung den inneren Frieden und die Leichtigkeit des Geistes zu entdecken, der aus der Meditation entsteht.
Liebe Grüße
Michael
