in einem anderen Thread wurde deutlich, dass jeder eine andere Art hat, sein Buch zu schreiben. Nun würde mich interessieren, wir es bei euch läuft.
Um mit einem Buch zu beginnen brauche ich Zeit. Im Moment habe ich zwei Wochen Urlaub, mein Mann dagegen muss arbeiten. So kann ich mich auf ein neues Projekt konzentrieren.
Ideen kommen mir meist, wenn ich döse. Also z.B. wenn ich mich mittags für eine Viertelstunde hinlege. Da wird dann die Grundlage für das nächste Kapitel "erarbeitet". Es kann aber auch bei einem ruhigen Spaziergang sein, vorausgesetzt, mein Hund lässt zu, dass ich mich auf meine Gedanken konzentriere.

Zum Schreiben brauche ich einen linierten (College-) Block, Minenbleistift mit weicher Mine, guten Radiergummi und ein Sofa oder Liegestuhl oder einen Stuhl mit der Möglichkeit, die Füße hochzulegen. Auf der Terrasse im Halbschatten ist es mir am allerliebsten. Der Block liegt auf meinem Schoß. Anders fällt mir nur halb so viel ein.

Jetzt in der Urlaubszeit schreibe ich normalerweise pro Tag ein Kapitel (wenn wir nichts größeres vorhaben). Das sind jeweils ca. 6 - 9 Normseiten (im Moment Kinderbuch ab 8 Jahre). Am Nachmittag wird es auf den Block geschrieben, abends am Computer abgetippt (wobei dabei natürlich gleich einige Korrekturen vorgenommen werden). Mein Mann liest dann den Ausdruck durch und gibt seine gnadenlosen Kommentare ab. So kann ich dann gleich noch kleine Korrekturen anbringen. Wenn ich sehr viel verändere, mache ich einen neuen Ausdruck. Der Verschleiß an Papier und Druckertinte ist nicht zu verachten.
Innerhalb des Urlaubs (in den nächsten Wochen arbeite ich auch noch reduziert, habe also noch einige freie Tage dazwischen) sollte das Buch im Groben stehen. Wenn nicht, dann muss ich auf jeden Fall sehr bald nach dem Urlaub daran weiterarbeiten, am besten sonntags, denn wenn ich den Anschluss verliere, fällt es mir schwer, den Faden wieder zu finden.
Ich habe übrigens nur einen seeehr groben Plan im Vorfeld. Von Tag zu Tag werde ich selbst überrascht, wie sich die Geschichte entwickelt. Heute weiß ich noch nicht, was ich morgen schreiben werde.
Im Laufe des folgenden halben Jahres werden dann die Korrekturen und Überarbeitungen vorgenommen. In den folgenden Monaten werden Verlage angeschrieben. Und falls mich nach wie vor keiner will, dann wird alles für BoD fertig gemacht.
Nun gut, das hört sich an, als hätte ich bereits eine Masse von Büchern geschrieben. Im Moment bin ich erst beim dritten.


Wie schreibt ihr? Was habt ihr für Angewohnheiten, Tricks und Marotten?
Grüßle,
Judith