Ich heiße Werner Friedl, bin Jahrgang 1947 (also einer von denen, die manchmal glauben, den Jüngeren was erzählen zu können), und habe im vergangenen Jahr meinen ersten Roman bei BoD veröffentlicht. Titel: Marie, Engel der Grenze. Es handelt sich um eine Beziehungskiste, die Erzählung kreist um ein klassisches Thema: Ein verheirateter Mann verliebt sich in ein junges Mädchen, die 21-jährige Marie. Aus dem zunächst heiteren Spiel der Gefühle entwickelt sich rasch ein düsteres Drama, das des Älterwerdens. Sein Weg führt den Mann in den Abgrund der eigenen Seele und an den Rand des Todes. Doch die Geschichte bietet dem Leser mehr als nur einen Ausweg.
Natürlich war die Veröffentlichung per BoD nicht von vornherein geplant, ein „richtiger“ Verlag wäre schon besser gewesen. Die Agentur, die ich eingeschaltet hatte, hat mich aber gewarnt: ein unbekannter Schriftsteller – das wollen die Verlage nicht. Am liebsten nur Bestsellerautoren. Und das Thema muss natürlich ins Verlagsprogramm passen, außerdem muss es einen aktuellen Trend bedienen usw. Und wenn schon Beziehungsgeschichten aus Männersicht (die offenbar völlig out sind), dann bitteschön was Heiter-Ironisches. Das ist mein Buch nun leider nicht, daher also Books on Demand, denn wer schreibt schon gern für die Schublade.
Ich bin nicht sicher, ob ich das noch einmal so machen würde, denn nun habe ich zwar ein schönes Buch, mit dem ich auch recht zufrieden bin (dafür, das es ein Erstling ist), aber nun stehe ich da mit der Aufgabe, es zu vermarkten. Und eigentlich sehe ich das Verkaufen nicht als die Aufgabe des Autors an. Ich bin genug damit beschäftigt, erstens an weiteren Büchern zu schreiben und zweitens meinen Lebensunterhalt zu verdienen (das Bücherschreiben wird wohl keinem von uns, die dieses Forum besuchen, bisher einen nennenswerten Beitrag dazu geliefert haben). Also: dazu sind doch die Verleger da.
Nun ja, ich werde weiter Ausschau nach einem solchen halten. Bis dahin bleibe ich gerne Mitglied bei autorenpool.info und freue mich über Beiträge und Texte von Menschen in ähnlicher Lage.
Viel Glück Euch allen,
Werner
