Sehnsuchtssonate

Sehnsuchtssonate

Liebesbriefe im Kalten Krieg

Stefan Wolter

Romane & Erzählungen

Paperback

596 Seiten

ISBN-13: 9783746037813

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 29.11.2017

Sprache: Deutsch

Farbe: Nein

Bewertung::
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Liebste Gisa! Am liebsten würde ich mit Dir allein in den Bergen rumklettern oder in Wäldern Versteck spielen oder auf dem Wasser rumtummeln, aber dort, wo man keine Mauern ziehen kann, die einem die Freiheit beschränken", ruft der 19-jährige Heinz seiner Freundin Gisela im Jahr 1950 zu. Doch es bleiben nur die Briefe – wochenlang, monatelang.
„Es bricht manchmal so aus mir hervor, dass ich laufen möchte, bis ich bei Dir bin", fleht Gisela und setzt sich ans Klavier, um sich daran auszutoben. Und sie droht: „Wenn Du nächste Woche nicht kommst, spiele ich das Deutschlandlied!!!"
Den Stacheldraht kann sie nicht bezwingen. Heinz gehört zu jenen, denen im entstehenden Arbeiter- und Bauernstaat eine glänzende Zukunft in Aussicht gestellt wurde. Doch aus sieben Monaten Vorbildung und Körperertüchtigung wird schließlich ein fremdbestimmtes Leben in den Reihen der Nationalen Volksarmee. 1961 befehligt Heinz die Panzertruppe Prora nach Berlin – zum Mauerbau.
Der vorliegende Briefwechsel ist eine Sensation. Über 15 Jahre hinweg lässt er Anteil nehmen am Denken und Fühlen eines Paares, dessen Träume und Ideale inmitten des Kalten Krieges instrumentalisiert und zum Teil zerstört werden. Gisela und Heinz gründen eine Familie, doch Heinz wird immer wieder versetzt – Liebe und Nähe spielen sich oft genug nur in Zeilen ab. Hautnah spürbar wird die Atmosphäre der Jahre zwischen 1949 und 1964 – ob in Eggesin, Prora, Binz oder in Dresden.
Historiker Dr. Stefan Stadtherr Wolter hat die Korrespondenz profund in ihrer Zeit situiert. Die einzigartigen Einblicke in die Welt eines ranghohen Offiziers der NVA und seiner Lebensgefährtin werfen die Frage nach dem Umgang mit ostdeutschen Biografien jenseits der Wegbereiter der Friedlichen Revolution auf. Im Vorfeld des Jubiläumsjahres 2019 widerspricht Wolter einmal mehr der Erinnerungskultur im wiedervereinigten Deutschland, das einen Teil seiner Geschichte tilgt und vergisst und somit den Kalten Krieg herunterspielt. Bezüglich der einstigen Militärstandorte Prora und Eggesin wartet er mit überzeugenden Erkenntnissen auf.
Stefan Wolter

Stefan Wolter

Dr. Stefan Stadtherr Wolter, Historiker und Buchautor, legt in einer einzigartigen Briefedition die spannende Liebesgeschichte eines Paares inmitten des Kalten Krieges vor. Fundierte Informationen zu den Orten des Geschehens in der einstigen DDR runden das kritische Werk zur Erinnerungskultur in Deutschland ab.

Liebesbriefe aus Prora

Nordkurier

April 2018

Im Fokus der Medien steht Prora meist als monströse Hinterlassenschaft des Kraft-durch-Freude-Bades der Nazis. Allzusehr werde noch immer die Geschichte als Standort des DDR-Militärs ausgeblendet, kritisiert Historiker Stefan Wolter. Deswegen hat er jetzt den jahrelangen Briefwechsel eines NVA-Offiziers mit seiner Frau als Buch herausgebracht.(...)

Rügenblitz

Januar 2018

(...)es ist nur zu gut, dass mit diesem Buch eine ostdeutsche Familienbiografie vorgelegt wird, die durch authentische Briefe aus sich selbst spricht. Es wird eine respektierte Erinnerungskultur präsentiert. Stefan Wolter schafft zudem mit recht sparsamen Kommentaren einen Blick auf das politische Geschehen jener Zeit.(...)

15 Jahre Liebesbriefe

Kirchenzeitung

Januar 2018

Es ist eine Geschichte in Briefen. Fast täglich wendet sich Gisela an ihren Liebsten, den sie im Alter von 18 Jahren zur entstehenden Kasernierten Volkspolizei verabschieden muss. Heinz ist überzeugter Kommunist. Er lässt sich für den neuen Staat vereinnahmen.(...)

Zwischen Prora, Eggesin und Dresden: Eine Liebe im Kalten Krieg

Ostsee-Zeitung

November 2019

Der „Briefroman“ ermöglicht einzigartige Einblicke in die Welt eines ranghohen NVA-Offiziers und seiner Frau.
(...) Über 15 Jahre lang – zwischen 1949 und 1964 – kann der Leser Anteil nehmen an den Gedanken und Gefühlen eines Paares, an den Zweifeln, an dessen Träumen und Idealen, die in den Jahren des Kalten Krieges zwischen Ost und West zum Teil zerstört werden. (…)

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