Das Fahrrad ist ein Medium sozialer Veränderung. Seine vielfältigen utopischen Potenziale ergeben sich nicht zuletzt aus seinen ebenso vielfältigen und häufig übersehenen medialen Qualitäten: Es vermittelt, es verbindet, es übersetzt; es modifiziert Wahrnehmung und Organisation von Raum und Zeit, von Körpern und von Sozialität. Umgekehrt kann auch das medienwissenschaftliche Denken fahrradmedial verändert werden. Das Fahrrad ist nicht nur Medium des sozialen und ökologischen Wandels: Radfahren eröffnet Perspektiven, verändert Räume, lässt neue Relationen entstehen und teilt Handlungsmacht neu auf.
Fahrradutopien denkt vom Fahrrad aus und ergänzt dabei bestehende Ansätze zur Mobilitätsforschung um medienkulturwissenschaftliche Perspektiven. Die Beiträge verbinden Medienwissenschaften und Forschungen zu Fahrradaktivismus mit der Liebe zum Radfahren. Fokussiert werden Fahrradfilme und -vlogs, Verkehr und Infrastrukturen, Virtuelle Realität und Fahrrad, Fahrradkollektive und Fahrradfeminismus.
Julia Bee (sie/ihr), Dr. phil, Medien- und Kulturwissenschaftlerin, ist Professorin für Medienästhetik an der Universität Siegen und Fahrradaktivistin. Aktuelle Arbeitsgebiete: Visuelle Anthropologie und experimentelle Methoden, Gender, Affekt und Medien, Fahrradmedien, Mobilitätsgerechtigkeit.
Ulrike Bergermann
Ulrike Bergermann (sie/ihr), Professorin für Medienwissenschaft, HBK Braunschweig, Schwerpunke: Gender und Postcolonial Studies. Vita und Publikationen: ulrikebergermann.de, zuletzt: A Side Taken. Relating To Slavery in Octavia Butler's Kindred, in: Elke Bippus et al. (Hg.), Taking Sides, Bielefeld 2021; Connect and Divide: The Practice Turn in Media Studies, hg. m. Erhard Schüttpelz et al., Zürich 2021.
Linda Keck
Linda Keck (sie/ihr) ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Koordinatorin am Lehrstuhl für Kulturtechnikforschung an der Bauhaus-Universität Weimar. Ihre Interessen belaufen sich auf Hybride und Transite, die sie, unter dem Begriff der Scharniermedien zusammenfassend, als jedwede Formen und Aktionen von Klappen (wie etwa auch das Faltrad) in den Blick nimmt.
Sarah Sander
Sarah Sander (sie/ihr), Dr. phil, ist Medien- und Kulturwissenschaftlerin und arbeitet derzeit am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften der Universität Wien. Ihre aktuellen Forschungsinteressen gelten Expanded Cinema, Medien des Aktivismus und der Kooparation, medialen Anthropologien und Migration.
Herbert Schwaab
Herbert Schwaab (er/ihm) lehrt als Akademischer Oberrat am Lehrstuhl für Medienwissenschaft an der Universität Regensburg. Promotion 2006 mit einer Arbeit zur Filmphilosophie von Stanley Cavell in Bochum. Derzeitige Forschungsschwerpunkte: Fernsehgeschichte, Sitcom, Anime, Populismus im Fernsehen, Medialität des Fahrrads und Repräsentationen von Autismus.
Markus Stauff
Markus Stauff (er/ihm) lehrt und forscht am Department Media Studies der Universität Amsterdam. Forschungsschwerpunkte sind Medien als Regierungstechniken; Fernsehen und cross-mediale Transformationsprozess; visuelle Kultur des Mediensports. Übersicht der Publikationen: https://www.zotero.org/groups/4390248/markus_stauff_publications.
Franzi Wagner
Franzi Wagner (dey/deren) ist als wissenschaftliche Mitarbeit am Institut für Medienwissenschaft der HBK Braunschweig tätig und verfolgt ein Dissertationsprojekt zu den Beziehungen von Körperlichkeit(en), Ort(en) und Zeit(en) in Virtual Reality unter besonderer Berücksichtigung des queeren Potenzials derer. Zu Wagners Forschungsschwerpunkten zählen insb. Virtual Reality, Queer Theory und Gender Media Studies.
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