Die Kuh, der Schuh, dann du (Novelle)

Die Kuh, der Schuh, dann du (Novelle)

Hans Fallada

Klassiker & Lyrik

ePUB

374,0 KB

DRM: kein Kopierschutz

ISBN-13: 9783746064765

Verlag: Books on Demand

Erscheinungsdatum: 03.01.2018

Sprache: Deutsch

Bewertung::
0%
0,99 €

inkl. MwSt.

sofort verfügbar als Download

Bitte beachten Sie, dass Sie dieses E-Book nicht auf einem Amazon Kindle lesen können, sondern ausschließlich auf Geräten mit einer Software, die epub-Dateien anzeigen kann. Mehr Informationen

Ihr eigenes Buch!

Werden Sie Autor*in mit BoD und erfüllen Sie sich den Traum vom eigenen Buch und E-Book.

Mehr erfahren
Damals, als ich noch Kuh war ...
Ich bemerke übrigens gleich sofort, daß für den Leser keinerlei Grund zur Überhebung besteht. (Wer weiß, als was für eine Bakterie er einst herumkroch. Sein "Weibchen" in einer Hautfalte bei sich. Uaha! Du Spießer ...!)
Ich habe mein ganz gewöhnliches, herrlich seltsames und sehr gottserbärmliches Menschendasein wie die andern alle gehabt, bekommen. Reingeschoben. Keiner hat was vor mir voraus. Gegenteil, Liebste! Da wir von Voraushaben reden, so bin ich ...
Kraft der bürgerlichen Matrikel, Attestate und Bescheinigungen bin ich als Sohn eines höhern Staatsbeamten geboren, als Filius eines hohen verlebte ich meine spätere Jugend -: das sind allbereits einige Punkte, Aufhebens unwert, hier nur erwähnt wegen jener ... Überheblichkeit. Grundlos, stänkernd, gemein ist solches Überheben sicherlich, denn alles ging mal so, mal sorum -: immer aber recht (wie schlecht): menschlich.
Mißverstandener Saftjunge natürlich; die Ältern gehaßte, sicher und unangreifbar kurvende Planeten; vor die manchmal weich winselnd hinzustürzen Brunst lockte (daß sie näher wärenl). So, wenn die Mama zu Ball ging. Ein Straußenfächer, eine nackte Brust, eine gepuderte Schulter natürlich und ein Winseln: "Bitte, Muttilieb, bleib hier!" Während sie sagte: "Zerdrücke mein Kleid nicht! - Hugo, wir müssen gehen!" So!
Onanist natürlich. Aber die Onanisterei entdeckte ich selbst, über einem "Jugend"-Bild, das dann später, was zu rosig im Fleischton geraten, auf die Brust geklebt wurde, die vier Ecken mit Kleister auf das erschauernd geperlte Fleisch; - bis sich dann diese elend jammervolle Leberei zuspitzte und mich mang die Mauern hier riß, deren gelbe Tünche mit kleinen und unregelmäßig geformten roten nebst grünen Flecken bespritzt ist, die bei weitem Anschauen in ein übles Gelb zergehen.
Fleisch jedennoch: wenn man traurig ist, wenn man, ins Bett gesteckt, nicht "aus" darf, kann man endlose sonnige Dampferreisen auf dem gelben Grund um die Buchten und Busen der roten, die Hömer, Klippen und Getürmtheiten der grünen Eilande machen; indes man leise was Wehmütiges singt, vor sich hin nur in die Kissen etwas ..., damit die Pfleger nicht schelten.
Und - schlägt das Herz freieren Takt: schaut man zum Fenster, den Kopf um einen Viertelkreis wandab gewendet. Dieses Fenster ist groß, sicher drei Meter hoch und zwei ganze breit. Achtundzwanzig Scheiben hat es und kann ich auch die Wolken und die Züge der Dohlen auf dem Himmel hinter dem Glas nicht erkennen, der ...
Hans Fallada

Hans Fallada

Hans Fallada (Rudolf Ditzen) lebte von 1893 bis 1947 und war ein deutscher Schriftsteller.

Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.

Eigene Bewertung schreiben
Bitte melden Sie sich hier an, um eine Rezension abzugeben.
Suchmaschine unterstützt von ElasticSuite