Fyrst

Erzählt wird die Lebenschronik von Miguel Alkibiades Fyrst, des ersten und einzigen Wassertyrannen, den die Welt je gesehen haben wird. Er ist der rabiate Sohn des zaudernden Vaters Enoch, eines ständig von der Pleite bedrohten Sektpanschers aus der deutschen Mosel-Provinz. Der Sohn ist das glatte Gegenteil seines Vaters: Fyrst ist eitel wie ein Geck, kraftvoll wie eine Turbine und intelligent wie eine ganze Bibliothek, ohne jedoch ein Fünkchen Anstand im Leib zu haben. Er ist schön wie Raphael und hinterhältig wie Satan; er ist der Prototyp des bornierten Denkers, der seine zunehmend rabiateren wirtschaftlichen Schandtaten stets auf philosophische Weise zurechtbiegt, um sie vor sich selbst zu rechtfertigen. Er ersteigert auf betrügerische Weise das insolvente väterliche Sektwerk, poliert es gründlich auf und legt so den Grundstein für sein Weltwasserimperium. Fyrst ist der gefährliche moderne Narr, dessen ebenso ­exemplarische wie erschlichene Chronik erzählt wird. Der Weg zum Wassertyrannen fordert seinen Preis: Er entgeht mehreren Attentaten nur um Haaresbreite. Neben seiner Familie geht dabei auch sein schönes Innenleben in die Brüche: Reihum verliert er nahezu jeden wichtigen Menschen, allen voran die Liebe seines Lebens und die gemeinsame Tochter. Fyrst ist so unerbittlich wie die Erdzeitalter es sind. Er gebraucht die Menschen nicht nur – er braucht sie auf.