Skip to the end of the images gallery Navigation umschalten
Skip to the beginning of the images gallery Navigation umschalten
Treffpunkt im Unendlichen - Roman einer Generation
ePUB
1,4 MB
DRM: kein Kopierschutz
ISBN-13: 9783752802511
Verlag: Books on Demand
Erscheinungsdatum: 19.01.2020
Sprache: Deutsch
2,99 €
inkl. MwSt.
sofort verfügbar als Download
Bitte beachten Sie, dass Sie dieses E-Book nicht auf einem Amazon Kindle lesen können, sondern ausschließlich auf Geräten mit einer Software, die epub-Dateien anzeigen kann. Mehr Informationen
Ihr eigenes Buch!
Werden Sie Autor*in mit BoD und erfüllen Sie sich den Traum vom eigenen Buch und E-Book.
Mehr erfahrenBerlin, den 6. Oktober 193... Am Bahnhof Zoo.
Viele Taxis fahren vor; dazwischen, seltener, ein eleganter Privatwagen. Aus einem Auto steigt ein Mann, aus einem anderen eine Frau; aus diesem dritten ein Paar mit Kindern, aus dem vierten ein Paar, kinderlos. Auf dem Dach dieses fünften liegt ein großer Koffer. Er wird heruntergehoben. Es steigen aus: eine sehr große Dame mit einem blassen jungen Gesicht; ein kleiner Herr mit hängendem schwarzen Schnurrbart; ein junger brünetter Mann, ohne Hut, mit offenem Trenchcoat.
Sie wollen zum Pariser Morgenzug.
Do bezahlte das Taxi. Sie wußte, daß es Sebastian gerne hatte, wenn man Kleinigkeiten für ihn auslegte. Sebastian sagte nervös zum Träger, der sich den großen Koffer auflud: "Glauben Sie, daß er noch mitkommt? Wäre idiotisch, wenn ich die Sachen heute nacht nicht hätte ..." Er sprach so gehetzt, daß der Mann ihn mißtrauisch ansah. Doktor Massis sagte mit zartem Lächeln: "Tiens - unser Freund hat Reisefieber."
Während Do sich um die Gepäckaufgabe bekümmerte, kaufte Sebastian Zeitungen und Zigaretten. Gegen seine Gewohnheit war er streitsüchtig und ungeduldig mit den Leuten, die ihn bedienten. "Nein, ich wollte doch ohne Mundstück", machte er enerviert. "Ach, ich muß mir ja auch noch französisches Geld einwechseln." Obwohl er viel reiste, erregte es ihn jedesmal wieder. - Inzwischen kam Do mit dem Schein für den aufgegebenen Koffer.
Sie ging, ohne ihn zu beachten, an Doktor Massis vorbei, der nervös an den Enden seines Schnurrbartes kaute. Sie winkte mit dem Kofferschein wie mit einer Blume. Der Gang war schön und beschwingt, mit dem sie durch die Bahnhofshalle auf Sebastian zukam. Sie wiegte sich leicht in den Hüften und lachte. Sie lachte mit großem und geschwungenem Mund, wobei ihre Augen freilich ernst blieben. Als sie Sebastian gegenüberstand, überragte sie ihn um einen halben Kopf. Sie war sehr schlank im hellgrau karierten, knapp gegürteten Mantel.
"Wieviel hast du für mich ausgelegt?" fragte Sebastian. Sie lachte: "Das soll meine letzte milde Gabe für dich sein." - "Sei nur nicht so sicher, daß es die letzte ist." Er lachte auch, während er das Papier einsteckte.
Inzwischen war das Auto angekommen, in dem Frau Grete mit zwei jungen Leuten zum Bahnhof Zoo gefahren war. Frau Grete nahte sich eilig, ihr Busen wogte, sie kam bunt und stattlich daher, Blumen im Arm, die schönen, dunklen Augen kurzsichtig zusammengezogen und erregt mit den Nüstern schnuppernd. Sie rief laut: "Sebastian - Engel!" und ...
Viele Taxis fahren vor; dazwischen, seltener, ein eleganter Privatwagen. Aus einem Auto steigt ein Mann, aus einem anderen eine Frau; aus diesem dritten ein Paar mit Kindern, aus dem vierten ein Paar, kinderlos. Auf dem Dach dieses fünften liegt ein großer Koffer. Er wird heruntergehoben. Es steigen aus: eine sehr große Dame mit einem blassen jungen Gesicht; ein kleiner Herr mit hängendem schwarzen Schnurrbart; ein junger brünetter Mann, ohne Hut, mit offenem Trenchcoat.
Sie wollen zum Pariser Morgenzug.
Do bezahlte das Taxi. Sie wußte, daß es Sebastian gerne hatte, wenn man Kleinigkeiten für ihn auslegte. Sebastian sagte nervös zum Träger, der sich den großen Koffer auflud: "Glauben Sie, daß er noch mitkommt? Wäre idiotisch, wenn ich die Sachen heute nacht nicht hätte ..." Er sprach so gehetzt, daß der Mann ihn mißtrauisch ansah. Doktor Massis sagte mit zartem Lächeln: "Tiens - unser Freund hat Reisefieber."
Während Do sich um die Gepäckaufgabe bekümmerte, kaufte Sebastian Zeitungen und Zigaretten. Gegen seine Gewohnheit war er streitsüchtig und ungeduldig mit den Leuten, die ihn bedienten. "Nein, ich wollte doch ohne Mundstück", machte er enerviert. "Ach, ich muß mir ja auch noch französisches Geld einwechseln." Obwohl er viel reiste, erregte es ihn jedesmal wieder. - Inzwischen kam Do mit dem Schein für den aufgegebenen Koffer.
Sie ging, ohne ihn zu beachten, an Doktor Massis vorbei, der nervös an den Enden seines Schnurrbartes kaute. Sie winkte mit dem Kofferschein wie mit einer Blume. Der Gang war schön und beschwingt, mit dem sie durch die Bahnhofshalle auf Sebastian zukam. Sie wiegte sich leicht in den Hüften und lachte. Sie lachte mit großem und geschwungenem Mund, wobei ihre Augen freilich ernst blieben. Als sie Sebastian gegenüberstand, überragte sie ihn um einen halben Kopf. Sie war sehr schlank im hellgrau karierten, knapp gegürteten Mantel.
"Wieviel hast du für mich ausgelegt?" fragte Sebastian. Sie lachte: "Das soll meine letzte milde Gabe für dich sein." - "Sei nur nicht so sicher, daß es die letzte ist." Er lachte auch, während er das Papier einsteckte.
Inzwischen war das Auto angekommen, in dem Frau Grete mit zwei jungen Leuten zum Bahnhof Zoo gefahren war. Frau Grete nahte sich eilig, ihr Busen wogte, sie kam bunt und stattlich daher, Blumen im Arm, die schönen, dunklen Augen kurzsichtig zusammengezogen und erregt mit den Nüstern schnuppernd. Sie rief laut: "Sebastian - Engel!" und ...
Eigene Bewertung schreiben
Es sind momentan noch keine Pressestimmen vorhanden.