Philomena Franz wurde 1922 in einer Sinti-Musikerfamilie geboren. Sie war Sängerin und Tänzerin, trat als Kind schon im Lido in Paris und in der Stuttgarter Liederhalle auf. 1943 wurde sie durch das nationalsozialistische Regime nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte die Konzentrationslager und Arbeitslager Auschwitz-Birkenau, Schlieben, Ravensbrück, Oranienburg und Auschwitz. Nach dem Krieg wurde sie die erste Sinti-Schriftstellerin Deutschlands. Heute lebt sie als Buchautorin in Bergisch Gladbach bei Köln. Für ihre unermüdliche Aufklärungsarbeit an Schulen, in Kirchen und an Universitäten und für ihr Engagement in der Europäischen Frauenbewegung erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz am Bande und den „Prix Femmes d’Europe“.
Wie durch ein Wunder entkam sie der Vernichtung. Die Sinti-Angehörige Philomena Franz hat die Hölle von Auschwitz überlebt, dort fast ihre ganze Familie verloren - und doch verziehen. Für ihr unermüdliches Engagement gegen Rassismus und das Vergessen wird die 78-Jährige aus Rösrath in diesem Jahr mit der Auszeichnung "Frauen Europas" der Europäischen Bewegung geehrt. Noch lange Jahre nach Kriegsende hat Philomena Franz unter Depressionen und Angstzuständen gelitten, über die erlebte Hölle konnte und wollte sie nicht reden. "Erst als einer meiner Söhne 1975 von der Schule kam und weinend erzählte, Kinder hätten ihn einen dreckigen Zigeuner genannt, wusste ich, ich muss etwas tun." Philomena Franz ging in Schulen und erzählte die Märchen der Sinti. Als die Kinder sie nach der tätowierten KZ-Nummer auf dem linken Oberarm fragten, sprach sie von ihrer Geschichte und begann, sie aufzuschreiben.
Februar 2001
Wie durch ein Wunder entkam sie der Vernichtung. Die Sinti-Angehörige Philomena Franz hat die Hölle von Auschwitz überlebt, dort fast ihre ganze Familie verloren - und doch verziehen. Für ihr unermüdliches Engagement gegen Rassismus und das Vergessen wird die 78-Jährige aus Rösrath in diesem Jahr mit der Auszeichnung "Frauen Europas" der Europäischen Bewegung geehrt. Noch lange Jahre nach Kriegsende hat Philomena Franz unter Depressionen und Angstzuständen gelitten, über die erlebte Hölle konnte und wollte sie nicht reden. "Erst als einer meiner Söhne 1975 von der Schule kam und weinend erzählte, Kinder hätten ihn einen dreckigen Zigeuner genannt, wusste ich, ich muss etwas tun." Philomena Franz ging in Schulen und erzählte die Märchen der Sinti. Als die Kinder sie nach der tätowierten KZ-Nummer auf dem linken Oberarm fragten, sprach sie von ihrer Geschichte und begann, sie aufzuschreiben.