Höfische Zeremonien und Hoffeste spiegeln in besonderer Weise die Verhältnisse einer Epoche, in der die Hofmusik als repräsentatives Machtmittel eine politische Rolle übernehmen musste. Christoph Graupner, der im frühen 18. Jahrhundert zu den renommiertesten Komponisten in Deutschland zählte, hinterließ neben Instrumental- und Opernmusik vor allem eine riesige Anzahl Kirchenkantaten. Obwohl dieses umfangreiche Oeuvre die Gattung entscheidend mit prägte, ist es bis heute wenig erforscht und beim Publikum kaum bekannt. Dieses Buch behandelt die Frage, wie ein Hofkapellmeister 50 Jahre lang im Kräftefeld eines kleinen Fürstenhofes lebte und arbeitete, wie er mit oft prekären finanziellen, persönlichen und politischen Situationen umging und in diesem Rahmen ein höchst beachtenswertes Werk schuf.
Beate Sorg studierte Musikwissenschaft, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Romanische sowie Englische Philologie. Nach einigen Jahren im Schuldienst arbeitet sie heute als freie Autorin. Sie lebt bei Darmstadt, wo sie sich seit 2010 vor allem mit dem Werk Christoph Graupners beschäftigt.
(...)Die Untersuchung mit ihrem methodischen Zugriff der „dichten Beschreibung“, in der alle Teilaspekte in Beziehung gesetzt werden, zeigt mit ihrem immensen Ertrag, wie sinnvoll die Erweiterung des musikwissenschaftlichen Horizonts um den historischen ist; zumal bei Gelegenheitswerken, die ihre Entstehung einem Anlass zur Repräsentation verdanken und von diesem kaum zu lösen sind. Die Verfasserin arbeitet schlüssig heraus, dass die behandelten Kompositionen erst in ihren politischen wie personellen Kontexten tatsächlich verständlich werden können, was durch eine spezialisierte Betrachtung der musikalischen Aspekte allein kaum möglich ist.(...)
Forum Musikbibliothek
Januar 2017
(...)Jeder Wissenschaftler, der sich mit dem höfischen Leben im Barock beschäftigt und an den hintergründigen Facetten von „Ge-legenheitsprosa und -musik“ interessiert ist, wird Beate Sorgs Buch mit Gewinn lesen. Denn es bietet nicht nur einen gewichtigen Bei-trag zur Graupner-Forschung, sondern auch zur Repräsentations-kultur im Barock insgesamt.(...)
Oktober 2016
(...)Die Untersuchung mit ihrem methodischen Zugriff der „dichten Beschreibung“, in der alle Teilaspekte in Beziehung gesetzt werden, zeigt mit ihrem immensen Ertrag, wie sinnvoll die Erweiterung des musikwissenschaftlichen Horizonts um den historischen ist; zumal bei Gelegenheitswerken, die ihre Entstehung einem Anlass zur Repräsentation verdanken und von diesem kaum zu lösen sind. Die Verfasserin arbeitet schlüssig heraus, dass die behandelten Kompositionen erst in ihren politischen wie personellen Kontexten tatsächlich verständlich werden können, was durch eine spezialisierte Betrachtung der musikalischen Aspekte allein kaum möglich ist.(...)
Januar 2017
(...)Jeder Wissenschaftler, der sich mit dem höfischen Leben im Barock beschäftigt und an den hintergründigen Facetten von „Ge-legenheitsprosa und -musik“ interessiert ist, wird Beate Sorgs Buch mit Gewinn lesen. Denn es bietet nicht nur einen gewichtigen Bei-trag zur Graupner-Forschung, sondern auch zur Repräsentations-kultur im Barock insgesamt.(...)