Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, Band 1

Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, Band 1

Robert von Pöhlmann

Geschichte & Biografien

Hardcover

528 Seiten

ISBN-13: 9783966620468

Verlag: Boer

Erscheinungsdatum: 18.11.2020

Sprache: Deutsch

Farbe: Nein

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[Vorwort zur zweiten Auslage]
Die Kritik hat in Bezug auf die erste unter dem Titel »Geschichte des antiken Kommunismus und Sozialismus« erschienene Auflage dieses Werkes mit Recht bemerkt, daß sich dem Verfasser die Geschichte des Sozialismus mit einer gewissen inneren Notwendigkeit zu einer Geschichte der sozialen Frage geweitet hat. Daher wurde für die neue Auflage eine Bezeichnung gewählt, die dem tatsächlichen Inhalt mehr entspricht. Auch der Aufbau des Ganzen ist ein anderer geworden und zugleich als wesentliche Ergänzung ein neues Kapitel über den Sozialismus im antiken Christentum hinzugetreten. So möge denn das Buch auch in der neuen Gestalt an seinem Teile bezeugen, was für die Gegenwart gerade die Antike zu bedeuten hat: eine Entwicklungsphase der Kulturmenschheit, für die recht eigentlich das Wort Dahlmanns von den »bevorzugten« Epochen der Geschichte gilt, die für alle künftigen Geschlechter eine Fülle von Mahnung, Warnung und Lehre enthalten. Hier liegt der Prozeß abgeschlossen vor uns, der in dem antiken »Staat des gleichen Stimmrechts« nicht nur zur Überwindung eines staatswidrigen Aristokratismus und Plutokratismus, sondern sehr oft auch zur systematischen Ausbeutung, politischen Mundtotmachung und bis zur Expropriation der Besitzenden fortschreitenden Vergewaltigung der Minderheit durch die Massenmehrheit geführt hat. Ein typischer Entwicklungsprozeß, der die ideologischen Täuschungen der Gegenwart über die »politische Kultur« des »durchgeführten Demokratismus« und über die innere Wandlungsfähigkeit des sozialdemokratischen Radikalismus und einer frivolen und skrupellosen Demagogie in ihrer Nichtigkeit klar erkennen läßt. Hier könnten unsere politischen Doktrinäre mit Händen greifen, zu welchen Konsequenzen ochlokratische Verwilderung und eine »den Wünschen der Massen entsprechende« Politik notwendig führen muß, was auf der politischen Bühne das entfesselte »Ungetüm« das nun auch wieder im 20. Jahrhundert »mit der großen Schwere des gleichförmigen Massenkörpers herangekrochen kommt an die Tore der Zukunft«, für Staat und Gesellschaft, für Eigentum, Freiheit und Persönlichkeit zu bedeuten hat.
Robert von Pöhlmann

Robert von Pöhlmann

Robert von Pöhlmann (1852-1914) war ein bedeutender deutscher Althistoriker. Er studierte in München, in Göttingen und in Leipzig u.a. bei Waitz und Roscher Geschichte. Bei Waitz in Göttingen promovierte er 1875. Überraschend wechselte er, nach einer vielbeachteten Arbeit zur italienischen Renaissance, mit seiner Habilitation ins althistorische Fach. Die an der Universität Erlangen vorgelegte Schrift gilt auch heute noch als sehr originell. 1884 wurde er in Erlangen außerordentlicher Professor auf dem neu geschaffenen Lehrstuhl für Alte Geschichte, 1886 schließlich ordentlicher Professor. 1901 wechselte er als Ordinarius für Alte Geschichte nach München auf einen dort ebenfalls neu eingerichteten Lehrstuhl. 1913 übernahm Pöhlmann von Iwan von Müller die Herausgeberschaft des Handbuches der Altertumswissenschaft, eine Tätigkeit, die ein Jahr später durch seinen Tod ein frühes Ende fand. Pöhlmann war seit 1887 korrespondierendes, ab 1901 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dort ab 1907 Sekretär der historischen Klasse. 1909 wurde er geadelt. Seine Forschungsbereiche und Fragestellungen lassen Pöhlmann als einmalige Figur der deutschen Althistorie erscheinen. Pöhlmann beschäftigte sich intensiv mit Platon und anderen antiken Autoren wie Ephoros, hippokratischen Schriften und Strabon. Charakteristisch war die Auseinandersetzung nicht nur mit historischer, sondern auch mit geografischer und philosophischer Literatur. Er beschäftigte sich mit der Demografie antiker Städte, römischer Wirtschaftsgeschichte und Gesellschaftsstruktur der Römer und ganz besonders mit dem römischen Kapitalismus. Hier setzte er sich vor allem mit den Theorien von Karl Marx auseinander. Ein weiteres Feld, auf dem er sich betätigte, war die Erforschung antiker Utopien. Auch auf dem Gebiet der italienischen Wirtschaftsgeschichte der Renaissance insbesondere von Florenz beschritt Pöhlmann seinerzeit Neuland.

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