Autobiografie schreiben: Schritt-für-Schritt-Anleitung & Tipps

Beginnen wir mit dem wohl wichtigsten Unterschied im Bereich der Biografien: Es gibt Autobiografien und es gibt Biografien. Bei einer Autobiografie handelt es sich um ein Buch, in dem eine Person über ihre eigene Lebensgeschichte schreibt. Eine Biografie schreibt ein Autor oder eine Autorin über das Leben einer anderen Person. Hier geht es weniger um die eigenen Gedanken und Erfahrungen – vielmehr ist eine Menge Recherche nötig, um eine gute Biografie zu schreiben.

Wenn wir Autobiografien näher betrachten, sind noch die Begriffe Memoiren und autobiografischer (oder: autofiktionaler) Roman wichtig. Memoiren sind einer Autobiografie ähnlich, auch hier schreibt eine Person selbst über ihr Leben. Oder besser gesagt: über Teile des Lebens. Memoiren gelten als autobiografische Erzählungen, die nicht das ganze Leben beleuchten, sondern nur einzelne Episoden oder Themen. Häufig schreiben Prominente oder Politiker*innen ihre Memoiren und beleuchten dabei eine bestimmte und besonders interessante Phase ihres Lebens. Manchmal liest man auch, der Unterschied zwischen Autobiografie und Memoiren liege darin, dass nur berühmte Personen Memoiren verfassen, während unbekannte Menschen Autobiografien schreiben.

In beiden Fällen geht es darum, die eigene Geschichte realitätsnah darzustellen. Das ist bei einem autobiografischen Roman anders, denn hier handelt es sich um eine (teilweise) fiktive Geschichte, die auf eigenen Erfahrungen basiert. Meist mischen sich echte Erlebnisse mit ausgedachten Elementen, weshalb auch die Bezeichnung „autofiktional“ verwendet wird. Oft spricht man von autofiktionalen Romanen, wenn die eigenen Erfahrungen nur die Basis bilden, aber der Großteil der Geschichte fiktiv ist.

Um eine erfolgreiche Autobiografie zu schreiben, ist es ratsam, Schritt für Schritt vorzugehen. Wir führen dich durch wichtige Teile des Prozesses hindurch:

1. Wo liegt deine Motivation? Als Grundlage ist es wichtig zu wissen, warum du eine Autobiografie verfassen möchtest. Geht es darum, deine Erfahrungen für dich selbst aufzuarbeiten und zu bewältigen? Hast du Dinge erlebt und Erkenntnisse gesammelt, von denen Leser*innen profitieren können? Möchtest du deiner Familie deine Sicht auf deine Kindheit darstellen? Wenn du deine Motivation und damit deine Mission klar vor Augen hast, kannst du auch die Zielgruppe definieren und dich beim Aufbau deiner Autobiografie immer wieder an der Frage orientieren, ob ein spezielles Kapitel dazu dient, deine Mission zu erfüllen – oder ob es vielleicht überflüssig ist.
2. Welche Autobiografien sprechen dich an? Bevor du mit dem Schreiben beginnst, kann es dir helfen, selbst mehrere Autobiografien zu lesen. So lernst du viel über den Aufbau dieser Bücher und du stellst fest, was dich anspricht und wovon du in deiner Autobiografie eher die Finger lässt. Wie ausschweifend möchtest du erzählen und wie viel Reflektion in die Schilderung deiner Erlebnisse fließen lassen? Hier kannst du dich von anderen Autor*innen inspirieren lassen, die bereits Autobiografien veröffentlicht haben.
3. Hast du einen Überblick? Um zu entscheiden, worauf du in deiner Autobiografie den Fokus liegen möchtest, musst du erst einmal wissen, welches Material dir zur Verfügung steht. Dazu steht die Aufarbeitung der eigenen Geschichte an. Dafür kannst du einen Zeitstrahl deines Lebens erstellen oder mit einer Mindmap arbeiten – auch das Durchblättern alter Fotoalben und Gespräche mit Weggefährten können helfen. Sicher tauchen dabei einige spannende Details auf, die du vorübergehend vergessen hattest. Auf dieser Basis kannst du später die Struktur deiner Autobiografie (s.u.) entwerfen.
4. Schreibst du allein? Es gibt so viele Autobiografien auf dem Markt, die nicht von den Protagonnist*innen selbst verfasst wurden. Vor allem Prominente setzen beim Schreiben ihrer Autobiografie oft auf Ghostwriter*innen oder sie arbeiten mit einer Person zusammen, die sie beim Schreiben unterstützt. Das ist teilweise in der Autobiografie kenntlich gemacht, teilweise läuft es im Verborgenen ab. Auch als nicht-berühmte Person kannst du dir Hilfe an die Seite holen, zum Beispiel von einem Schreib-Coach. Spüre in dich hinein, ob du dich gerne unterstützen lassen oder die Autobiografie komplett alleine schreiben möchtest.
5. Wann und wo schreibst du die Autobiografie? Es ist viel Arbeit, eine Autobiografie zu schreiben, und oft ist es ein sehr emotionaler Prozess, weil du tief in deine eigene Vergangenheit eintauchst. Deshalb ist es toll, wenn du dich zum Schreiben deiner Autobiografie zurückziehen kannst. Immer wieder zwischendurch in einen ungestörten Raum oder für mehrere Wochen in ein ruhiges Ferienhaus. Schaue, was für dich möglich ist und dir sinnvoll erscheint, um den besten Rahmen für deinen eigenen Schreibprozess zu schaffen.

Du willst deine Autobiografie schreiben und wünschst dir ein Muster, das klare Struktur gibt? Da jedes Leben einzigartig ist, kann auch deine Autobiografie keinem festgelegten Schema folgen. Doch es gibt einige Punkte, die du beim Autobiografie-Schreiben in Sachen Aufbau beachten kannst, um deine Leser*innen gut durch deine persönliche Geschichte zu führen.

Beginne am besten mit einer Einleitung, die dich vorstellt und deine Motivation darstellt. Erkläre deinen Leser*innen, warum du diese Autobiografie schreibst, welches Ziel du damit verfolgst und welche Themen in diesem Buch zu erwarten sind. Das verschafft einen Überblick und macht idealerweise so neugierig, dass jede*r sofort ins nächste Kapitel eintauchen möchte.

Vorab entscheidest du, ob du chronologisch oder thematisch vorgehen möchtest. Bei einem chronologischen Aufbau der Autobiografie folgt die Erzählung dem zeitlichen Ablauf. Du beginnst nach der Einleitung mit der frühen Kindheit und beschreibst – falls nötig und interessant – auch den Hintergrund deiner Familie. Im Anschluss führst du die Leser*innen durch die Schulzeit und die Jugendjahre, bevor es ins Erwachsenenalter übergeht. Natürlich musst du hierbei nicht alle Kapitel in gleicher Ausführlichkeit behandeln, sondern kannst Schwerpunkte setzen – je nach dem, welche Phasen für die Erfüllung deiner persönlichen Absicht besonders wichtig sind.

Alternativ zur Autobiografie nach chronologischem Muster kannst du auch thematisch vorgehen. Hierbei legst du fest, welche Themenfelder dein Leben besonders geprägt haben und entscheidend für deinen Weg waren. So ist es möglich, deiner Familie ein Kapitel zu widmen, dann darüber zu schreiben, wie dich Reisen oder bestimmte Hobbies geprägt haben – wobei ein Kapitel jeweils die Kindheit und das Erwachsenenalter gemeinsam abdecken kann. Auch deine persönlichen Herausforderungen oder die Bewältigung eines Traumas, das sich über viele Jahre erstreckt, kann ein Schwerpunkt sein. Diese Struktur kann dir etwas mehr Freiheit im Schreiben deiner Autobiografie geben, du solltest allerdings auch in dieser Form darauf achten, dass die Leser*innen immer den Überblick haben, wo sie gerade stehen und dass du durch das Verweben verschiedener Zeitpunkte keine Verwirrung erzeugst.

Zum Abschluss der Autobiografie bietet sich in beiden Varianten ein Kapitel für Fazit, Reflektion und einen Ausblick an. Hier kannst du auch den wichtigen Personen in deinem Leben – oder während des Schreibens deiner Autobiografie – danken und deinen Leser*innen abschließende Worte mit auf den Weg geben.

Auch wenn es in deiner Autobiografie vor allem um dich selbst geht, werden andere Menschen auftauchen, die dein Leben geprägt haben. Dabei ist es wichtig, dass du sorgfältig vorgehst und keine Persönlichkeitsrechte verletzt. Die folgenden Tipps können dabei helfen:

1. Genauigkeit und Wahrheit: Halte dich an die realen Ereignisse und kläre gegebenenfalls mit den betroffenen Personen ab, ob sie eine Situation genauso wahrgenommen haben. Vermeide es hier unbedingt, eine Szene oder ein Gespräch zu verzerren oder übertrieben darzustellen, denn das kann später zu Ärger führen.
2. Respektvolle Darstellung: Sicher wirst du auch über Menschen schreiben, mit denen du Konflikte hattest, vielleicht werden sie in deiner Autobiografie nicht im besten Licht dargestellt. Achte trotzdem darauf, möglichst respektvoll über sie zu schreiben und vermeide in jedem Fall eine Darstellung, die später als Verleumdung angesehen werden kann.
3. Perspektive kennzeichnen: Mache im Text immer deutlich, dass es sich um deine subjektive Wahrnehmung einer Situation oder eines Ereignisses handelt, die andere Personen vielleicht anders beschreiben könnten. Das hilft dabei, Missverständnisse und spätere Probleme zu vermeiden.
4. Offenheit und Diskretion verbinden: Auch wenn jede Geschichte von Details lebt, solltest du bei der Darstellung anderer Personen darauf achten, dass du sie nicht bloßstellst oder ihre Privatsphäre verletzt. Bestenfalls holst du dir das Einverständnis der Personen ein, die in deiner Autobiografie beschrieben werden, damit ihr von Anfang an auf einer Seite seid. Du kannst auch in der Autobiografie transparent darüber schreiben, warum du dich entschieden hast, einige Details darzustellen und andere wegzulassen – das nimmt die Leser*innen mit in deinen Schreibprozess und erzeugt Vertrauen.
5. Rechtliches abchecken: Informiere dich darüber, welche Persönlichkeitsrechte beim Schreiben über andere Personen gelten und hole im Zweifel Rechtsexpert*innen dazu. Diese kannst du oft für eine einmalige Beratung buchen und die Kosten lohnen sich sicher, wenn du so vermeidest, dass deine Autobiografie Konflikte nach sich zieht, die schlimmstenfalls vor Gericht enden, wenn sich jemand verleumdet fühlt. So bist du auf der sicheren Seite.

Wo kannst du deine Autobiografie Korrektur lesen lassen?

Wie bei jedem Buch gilt auch beim Schreiben einer Autobiografie: Der professionelle Eindruck muss stimmen, damit dein Werk ein Erfolg wird. Fehler in Rechtschreibung und Grammatik sind tabu – und um das zu erreichen, ist ein Korrektorat der beste Weg. Natürlich kann es im ersten Schritt helfen, wenn Freund*innen dein Buch gegenlesen, doch es macht zusätzlich Sinn, ein professionelles Korrektorat für deine Autobiografie zu buchen. So stellst du sicher, dass dein Buch frei von Fehlern ist und einen wirklich guten Eindruck machst. Bei BoD kannst du das Korrektorat unkompliziert hinzubuchen, der Preis richtet sich dabei nach der Seitenzahl. Du kannst sicher sein, dass es die sprachliche Qualität auf ein höheres Niveau bringt.

Wenn du noch einen Schritt weiter gehen willst, kannst du darüber hinaus auf ein Lektorat für deine Autobiografie setzen. Hier geht es nicht nur um das Beheben von Fehlern, sondern um eine umfassende Prüfung deines Textes. Ist die Sprache klar und der Stil einheitlich? Ist der Aufbau deiner Autobiografie logisch und stimmt die allgemeine Struktur des Textes? Professionelle Lektor*innen setzen sich intensiv mit deinem Manuskript auseinander und stellen gemeinsam mit dir sicher, dass deine Leser*innen am Ende eine Autobiografie in bestmöglicher Qualität in der Hand halten.

Tipps und Tricks zum Cover deiner Autobiografie

Der Text ist fertig? Dann fehlt noch das passende Cover. Sicher hast du selbst schon oft gemerkt, wie sehr du dich bei einem Buch vom Cover beeinflussen lässt – also sorge dafür, dass auch deine Autobiografie das Cover bekommt, das sie verdient. Da es bei der Autobiografie um deine eigene Geschichte geht, bietet es sich an, dass ein Foto von dir auf dem Cover ist.

Achte hierbei auf ein professionell aufgenommenes Bild in hoher Qualität, das von Stil und Layout zur Botschaft deines Werks passt (hier kommen wir wieder auf die eingangs erwähnte Motivation und Mission zurück). Passt eher ein ernstes Bild oder lachst du offen in die Kamera? Lasse dich hierzu von einem Fotografen oder einer Fotografin beraten, sodass ihr gemeinsam das richtige Bild erschaffen könnt. Zusätzlich zum Foto sollte der Titel in einer zum Bild passenden Form eingebunden werden. Um hier ein richtig gutes Ergebnis zu erzielen, kannst du dein Buch-Cover bei BoD von professionellen Designer*innen erstellen lassen. Sie entwickeln gemeinsam mit dir Ideen für die Gestaltung und setzen deine Vorstellungen im Anschluss um. So hast du bald deine fertige Autobiografie in den Händen, die sicher viele Leser*innen berühren und begeistern wird.